„Erfolgsmodell feiert Geburtstag“: Jenas erstes Multimediaportal ist seit neun Jahren online!
1998 begannen Medienenthusiasten in Jena mit der Arbeit an einem Initiativkreis Offener Hörfunk- und TV-Kanal, im März 1999 konnte Radio OKJ seine erste Radiosendung unter der Lizenz der Thüringer Landesmedienanstalt senden.
Im Januar 2000 ging das lokale Hörfunkprogramm Radio Jena an den Start, im Sommer 2007 folgte mit dem „Lichtstadt Netz“ (ab 2010 dann „Lichtstadt News“ genannt) ein Radio Jena News-Blog im Internet: das erste Multimediaportal unserer Stadt. Da heute vor genau zwei Jahren die Radio Jena Macher mit „JEZT – Jena Zukunft mitgestalten“ starteten, gab der „JEZT“-Verantwortliche Rainer Sauer (der im Hauptberuf übrigens beim Kommunalservice Jena beschäftigt ist) gestern eine Pressekonferenz, bei der er betonte, dass sich ehrenamtliche Arbeit und geprüfte Webqualität auszahle und von den Lesern auch honoriert werde. Stolz mache nach Sauers Worten, dass auch die inhaltliche Qualität der Artikel und Beiträge von Radio Jena und „JEZT“ einer Stadt und Region wie Jena-Saale-Holzand angemessen sei und von mittlerweile durchschnittlich rund 27.000 Leserinnen und Lesern pro Monat* (= etwa 900 pro Tag) verfolgt werde.
Das Spektrum von Lokalem Hörfunkprogramm plus „JEZT“-Plattform bewege sich von Bereich der wissenschaftlichen Arbeiten und Berichten z.B. aus der Astronomie über Pressemeldungen u.a. aus dem sozialen Bereich und zur Willkommenskultur im Zusammenleben mit Flüchtlingen in Jena und dem Saale-Holzlad-Kreis bis hin zur Arbeit der Ortsteile und Beiräte der Stadt Jena, Reportagen über den „NSU“-Prozess, aus dem JenaSport und der Wirtschaft, sagte Sauer. Inzwischen surfe das Multimediaportal „auf dem Wellenberg des Interesses der Menschen in Jena stetig aufwärts“ mit inzwischen rund 3.400 Artikeln in nur 24 Monaten.
Erfolgreiche Radio-Dauerbrenner wie „Stadtrat Live“ oder die neue Reportage-Serie“Abenteuer Jena“ ergänzen nach den Worten des Programmchefs ideal das seit 1. Januar 2016 mit Katja Schubach und Matthias Dornieden neu gestaltete Programmschema von Radio OKJ und die in der „JEZT“-Redaktion aufbereiteten Nachrichten des „News Containers“ stehen der Radio OKJ Redaktion stets kostenlos zur Verfügung, um so ihren Weg vom Internet in den Äther zu finden, berichtete Sauer.
Zukünftig werde man diesen Trend nach seinen Worten „kanalisieren und weiter unterstützen“. Hierzu würden ab September 2016 zwei Halbtagsstellen beitragen – eine für die Radioarbeit und eine für die Webredaktion – die u. a. mit Finanzmitteln aus dem Freistaat gefördert werden. „Das geht aber nur, wenn wir weiter konsequent auf Werbung verzichten, was wir aber seit jeher so gehalten haben“, konstatierte Rainer Sauer. „Wir setzten uns 2014 in der Initiativgruppe eine komplexe Aufgabe und zwar es der Öffentlichkeit zu ermöglichen, Jenas Zukunft mitzugestalten. Mit neuen Ideen dafür zu sorgen, dass unsere Stadt und Region auch 2020 und darüber hinaus zugleich Leuchtturmspitze in Ostdeutschland liebens- und lebenswert bleibt. Das haben wir im vergangenen Jahr auf die Region um Jena ausgeweitet“, berichtet der „JEZT“-Verantwortliche.
Zudem erfreulich: Inzwischen sei der günstige Kredit der Sparkasse Jena Saale-Holzland, seinerzeit als Anschubfinanzierung für das Projekt ausgereicht, komplett zurückgezahlt. Was nach Sauers Worten nichts anderes bedeute, „als dass wir Menschen von unseren Ideen und vom Konzept überzeugen konnten. Wichtig für Online-News-Medien ist erstens eine Kontinuität und zweitens eine vernünftige Kommunikationskultur. Mit unserer JenaKommunikation haben wir ein Konzept entwickelt, auf Menschen und Initiativen zuzugehen und ihnen entgegenzukommen. Das kommt offensichtlich an. Außerdem versuchen wir uns, so weit als möglich, aus – ich nenne es jetzt einmal – Verschwörungsszenarios a la ‚Die Stadt ist böse gegenüber ihren Bürgern‘ und so weiter herauszuhalten“, so Rainer Sauer. Doch es gebe auch Ausnahmen bei der Kommunikationskultur, so der Projektverantwortliche, selbst kuriose. So habe erst jüngt eine Bürgerinitiative mit dem Anwalt gedroht, da JEZT und Radio Jena über deren Arbeit berichtet hatten. „Eine BI, die nicht daran interessiert ist, ihr Anliegen möglichst weit in die Bevölkerung zu tragen, hatten wir bisher noch nicht. Aber wenn eine Kommunikation offensichtlich nicht gewünscht wird, dann haben wir das zu respektieren“, berichtete Sauer in der Pressekonferenz.
Kleine Neuerungen waren gestern auch zu vermelden. So werde z. B. der Zugangsbutton „Beitrag erstellen“, der es seit 2014 oben rechts auf der „JEZT“-Startseite jedermann und jeder Frau ermöglichte, auf einfachstem Wege einen eigenen Artikel zu erstellen, durch den Redaktionszugang ersetzt worden. So sei, nach den Worten des Radio Jena Chefs, die Qualitätskontrolle optimaler und die Verantwortung für ihn leichter zu tragen. Wenn Neulinge gerne loslegen wollen, um einen Artikel zu schreiben, so sei das kein Problem, sagte Rainer Sauer, „aber man möchte doch den Menschen oder die Person, die hinter einem Bericht steckt, vorher gerne einmal persönlich kennenlernen.“
* = Anm.: Wert ist bezogen auf die letzten 17 Monate
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