„Über 93 Mio. Euro Drittmittel“ – Jenaer Universitätsrat fordert: Der Neubau Inselplatz muss rasch begonnen werden!
Der Zeitplan für die Bebauung des Inselplatzes, der im vergangenen Jahr zwischen allen Beteiligten vereinbart worden war, scheint nicht mehr einzuhalten zu sein. Auf diese besorgniserregende Nachricht hat der Jenaer Universitätsrat in seiner aktuellen Sitzung reagiert, da er durch die Verzögerung erneut auch die Finanzierung des Bauvorhabens gefährdet sieht. Der Universitätsrat bekräftigt seine Position, dass der Neubau auf dem Inselplatz für die Eröffnung von Entwicklungsmöglichkeiten der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) in Forschung, Lehre und Infrastruktur in zentralen Fächern unerlässlich ist. Da rund ein Viertel der Fläche der Universität (ohne Medizin) aus Anmietungen besteht, sind alleine dafür mehr als 4 Mio. Euro pro Jahr aufzubringen, die durch die kluge Investitionsmaßnahme Inselplatz nachhaltig reduziert werden könnten. Der Universitätsrat betont, dass ohne diesen Neubau die Entwicklungsperspektiven der Universität für die Erfolgsaussichten im zunehmenden nationalen wie internationalen Wettbewerb in der Wissenschaft nachdrücklich gefährdet sind. Aus Sicht des Rats ist alles zu unternehmen, um Planung und Bau zu beschleunigen, ohne die Qualität von Planung und Bauausführung zu beeinträchtigen.
Diese Sorge überschattete auch die Freude bei der Entgegennahme des Jahresberichtes 2015 der FSU, der eine überaus positive Bilanz der universitären Leistungen vermittelt. Über 93 Mio. Euro an Drittmitteln konnten im vergangenen Jahr ausgegeben werden und damit rd. 1.200 Arbeitsplätze für hochqualifizierte Personen an der FSU geschaffen werden. „Allein diese Zahlen belegen eindrucksvoll die regionalwirtschaftliche Bedeutung der Universität“, betont der Vorsitzende des Universitätsrats Dr. Josef Lange. Zugleich zeige dieser Erfolg, dass die Jenaer Universität an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stößt, was bei der Prioritätensetzung in der Thüringer Haushaltspolitik „nicht nur im Interesse der Universität, sondern vielmehr auch der Zukunft des ganzen Landes zu berücksichtigen ist“, so der Uniratsvorsitzende.
Von besonderer Bedeutung für die Zukunft des Landes ist – so der Unirat – auch die Tatsache, dass 2015 rund ein Viertel der Studienanfänger aus dem Ausland kamen und 12 Prozent aller Promotionen von ausländischen Graduierten erfolgreich abgeschlossen werden konnten. „Absolventen und Promovierende sind die besten Botschafter Jenas, Thüringens und Deutschlands weltweit“, erklärte der Uniratsvorsitzende. Das Gremium sieht in diesen Zahlen einen Erfolg der Internationalisierungsstrategie der FSU.
Darüber hinaus hat der Unirat auch die positive Entwicklung an der FSU beim Thema Gleichstellung zur Kenntnis genommen, nachdem er bereits am Vortag bei einer gemeinsamen Sitzung mit dem Senat intensive Diskussionen über die Zukunft der Friedrich-Schiller-Universität geführt hatte.
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