Zwei Antrittsvorlesungen im Fachbereich Sozialwesen der EAH Jena zum Thema „Diskriminierung hat tiefgehende historische Wurzeln“
Eine gemeinsame Antrittsvorlesung hielten in der vergangenen Woche Prof. Dr. Andrea Nachtigall und Prof. Dr. Diana Dühring. Die Professorinnen wurden im September 2014 bzw. April 2015 an den Fachbereich Sozialwesen der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena berufen.
Prof. Dr. Nachtigall lehrt „Gender und Diversity in der Sozialen Arbeit“. Die Erziehungswissenschaftlerin promovierte 2011 an der Freien Universität Berlin in den Politikwissenschaften mit einer Arbeit zum Thema „Gender, Krieg und Medien“. Bis zu ihrer Berufung an die EAH Jena lehrte sie ein Semester an der FH Kiel sowie mehrere Jahre als Gastprofessorin und Lehrbeauftragte an verschiedenen Berliner Hochschulen.
Die Schwerpunkte von Lehre und Forschung der gebürtigen Gelsenkirchenerin liegen in den Feldern der „Gender-, Queer- und Diversity-Theorien“. Professorin Nachtigall arbeitet in der lebenswelt- und menschenrechtsorientierten sowie geschlechter-reflektierenden Jugendforschung und in den „queeren“ Bezugsfeldern der Sozialen Arbeit. Eines ihrer aktuellen Forschungsprojekte umfasst die wissenschaftliche Begleitung des bundesweit einmaligen Pilotprojektes „QUEER LEBEN“ – einer Beratungsstelle in Berlin. Im aktuellen Sommersemester vertritt Frau Nachtigall den Prodekan des Fachbereichs Sozialwesen.
Auch wenn die jungen Wissenschaftlerinnen für verschiedene Lehrgebiete berufen wurden, überschneiden sich ihre Themen durchaus, wie die Vorträge am vergangenen Donnerstagabend zeigten: Diskriminierung hat tiefgehende historische Wurzeln. Darauf wies auch Prof. Dr. Diana Dühring hin, deren Lehr- und Forschungsschwerpunkte in der „Theorie und Geschichte der Sozialen Arbeit und Kinder- und Jugendhilfe“ liegen.
Nach einem Studium der Sozialen Arbeit an der FH Erfurt promovierte Prof. Dr. Dühring (Beitragsfoto) an der Technischen Universität Dortmund mit einer empirischen Studie zur „Kooperativen Steuerung in der Kinder- und Jugendhilfe“. Die Wissenschaftlerin erwarb sich früh Praxiserfahrung, so als Streetworkerin in ihrer Geburtsstadt Gera, in Leipzig oder auch in Nepal. Mehrere Jahre war sie bei der „Suchthilfe Thüringen“ in Erfurt tätig.
Vor ihrer Berufung an die Ernst-Abbe-Hochschule Jena arbeitete Frau Dühring als wissenschaftliche Referentin bei der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen in Frankfurt/Main. Ein aktuelles Forschungsprojekt der jungen Professorin ist die Begleitung eines Modellprojektes zur „Integration von Hilfen zur Erziehung in Kindertageseinrichtungen“.
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