„So viel kostet Wohnen in Deutschland“: In Jena gibt es so gut wie keine Steigerungen mehr im prozentualen Verhältnis zwischen Nettoeinkommen und Mietkosten
Jeden Monat geht der Löwenanteil unseres Einkommens nur für das Wohnen drauf. Das ist ein nahezu bundesweit festzustellender Effekt, der auch Jena nicht verschont. Allerdings ist es ein Mär, dass man in unserer Stadt durchschnittlich die Hälfte des Familieneinkommens für die Miete abzweigen muss. . In Deutschland unterscheiden sich die Miet- und Kaufpreise zwar regional erheblich und der Anteil der Immobilienkosten am Nettohaushaltseinkommen variiert stark. Jedoch muss man in Freiburg im Breisgau, als Spitzenreiter des diesjährigen Vergleichs des Internetportals Immobilienscout24, „nur“knapp ein Drittel des Familiennettoeinkommens für die Miete zahlen.
Indes: Wo ist das Wohnen noch erschwinglich und wo ist es kaum mehr bezahlbar? Für seinen aktuellen Erschwinglichkeitsindex (EIMX) hat ImmobilienScout24 seine Wohnungsinserate auf diese Frage hin ausgewertet und das regionale Verhältnis von Kaufkraft pro Haushalt und Wohnkosten analysiert. Hierfür wurden über 400 Städte und Kreise unter die Lupe genommen; die ausgewerteten Daten stammen aus dem Jahr 2015. Gegenüber „SPIEGEL Online“ erklärte Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei Immobilienscout24, der Erschwinglichkeitsindex zeige, dass sich in fast allen Metropolen der Wohnkostenanteil im Vergleich zu 2012 deutlich erhöht habe. Dies gilt allerdings nicht für das – zuvor ohnehin schon hohe – Niveau von Jena. Hier steig der Wohnkostenanteil zwischen 2012 und 2015 der Untersuchung nach nämlich lediglich um 0,1 Prozetpounkte: ein absolut vorbildlicher Wert bei den mietkostenintensiven Großstädten Deutschlands.
Immobilienscout24 setzt übrigens die Betriebskosten sowie Heizung und Strom mit zusätzlich bis zu 15 Prozent des Nettoeinkommens an, so dass in begehrten Stadtteilen Hamburgs oder Münchens für die Unterkunft so in der Tat etwa die Hälfte des durchschnittlichen Nettoeinkommens fällig wird. In Jena dagegen kommen zu den 21,4 Prozent des Nettoeinkommens für die Miete noch einmal etwas weniger als 10 Prozent für die Mietnebenkosten hinzu, so dass man in unserer Stadt von einem Referenzwert ausgeht, der sogar noch unter einem Drittel des Monatsnettoeinkommens liegt. In vielen Städten Deutschland gilt mittlerweile – ebenso wie in Jena – die Mietpreisbremse. Wie sie sich auswirken wird, soll die nächste Auswertung von Immobilienscout.24 zeigen, die kommenden Sommer veröffentlicht werden wird. Hier ist zum Vergleich noch einmal das Ergebnis aus dem Jahre 2015 nachzulesen.
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