Bitter für Jena: Titelverteidiger FC Carl Zeiss fliegt gegen Eintracht Sondershausen sensationell aus dem Thürigenpokal

03.09.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, UNSER JENAKeine Kommentare zu Bitter für Jena: Titelverteidiger FC Carl Zeiss fliegt gegen Eintracht Sondershausen sensationell aus dem Thürigenpokal

JEZT - Verzweifeltes Gesicht - Der FC Carl Zeiss Jena flog sensationell aus dem Thüringenpokal - Foto © FCC

Verzweifeltes Gesicht: Der FC Carl Zeiss Jena flog sensationell aus dem Thüringenpokal – Foto © FCC

JEZT - JenaSport LogoNach dem Freilos der Erstrunde, das dem Pokalsieger aufgrund der Teilnahme im DFB-Pokal zusteht, ging es für die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann im der 2. Rundes des Köstritzer Thüringenpokals zum BSV Eintracht Sondershausen auf dem „Göldner“. Und wie man weiß, hat der Pokal seine eigenen Gesetze.

Nachdem der FCC verlustpunktfrei in die Saison gestartet war, traf Jenas Chefcoach Mark Zimmermann heute Nachmittag offenbar eine schwerwiegende Fehleinschätzung und gab einigen Stammkräften eine Verschnaufpause, damit andere Spieler ihr Können zu zeigen. So durften Guillaume Cros, Shkodran Zeqiri, Artur Mergel Jacob Pieles und Neuzugang Dennis Slamar von Beginn an ran, während Spieler wie Justin Gerlach, Maximilian Schlegel, Filip Krstic, Niclas Erlbeck und Dominik Bock eine Pause bekamen; gar nicht erst die Reise angetreten hatte René Eckardt.

Die erste Torchance des FCC, der von 250 Zeiss-Fans auf den Sondershäuser Göldner begleitet wurde, hatte Artur Mergel auf dem Fuß (7.). Doch er verpasste aus bester Position die perfekte Hereingabe von Shkodran Zeqiri, der in Sondershausen auf der Rechtsverteidigerposition agierte. Auf der linken Seite gab Guillaume Cros sein Debüt. Nach einer Viertelstunde war des dann Manfred Starke, der mit einem Freistoß aus etwa 25 Metern Sondershausens Schlussmann Lars Geschke vor allerdings nicht allzu große Probleme stellte (16.). Der FCC tat sich in der Anfangsphase des Spiels schwer und ging teilweise zu sorglos mit seinen Möglichkeiten um. Nach einer knappen halben Stunde musste wieder ein Standard von Manfred Starke herhalten, um für so etwas ähnliches wie Torgefahr zu sorgen. Doch der Kopfball vom mit nach vorn geeilten Dennis Slamar landete auf dem Tornetz. (32.).

Kurz darauf dann das Tor aus dem Nichts – für den Gastgeber. Eric Nowak war nach guter Flanke per Kopf zur Stelle und netzte zur zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führung für Sondershausen ein (34.). Danach fast die richtige Reaktion: Cros mit gutem Flankenlauf und toller Hereingabe, die zunächst Timmy Thiele per Kopf nicht verwerten konnte – dann der Nachschuss von Mergel, der jedoch über den Kasten strich (38.). Somit ging es mit der sicher zunächst glücklichen, aber aufgrund des mangelnden Durchsetzungsvermögen vorm gegnerischen Kasten auch erklärbaren und verdienten 0:1 Rückstand in die Halbzeitpause.

JEZT - "So sehen Sieger aus" sangen am Ende die Sondershausener Spieler - Foto © Eintracht Sondershausen

Mark Zimmermann reagierte in der Halbzeitpause mit einem Wechsel: Shkodran Zeqiri blieb in der Kabine. Für ihn kam Maximilian Schlegel ins Spiel. Die Gastgeber hatten sich zwischenzeitlich gut eingerichtet und lauerten auf Konter, während der FCC wieder und wieder erfolglos anlief. Nach einer knappen Stunde Spielzeit brachte FCC Trainer Zimmermann Dominik Bock und Justin Gerlach für Dennis Slamar und Timmy Thiele in die Partie. Bock prüfte kurz darauf Sondershausens Schlussmann aus Nahdistanz und spitzem Winkel (57.). Unmittelbar danach hatte Bedi Buval den Ausgleich auf dem Fuß. Doch sein Flachschuss ging knapp am langen Pfosten vorbei (59.). Jena drückte jetzt. In der 64. Spielminute rettete nach Schuss von Bock das Lattenkreuz für den bereits geschlagenen Eintracht-Torwart Greschke.

Danach viel Leerlauf statt konstruktiv vorgetragener Angriffe – und sogar die Riesenchance für Sondershausen. Felix Bertram war es, der sogar das 2:0 für seinen Eintracht auf dem Fuß hatte. Doch er verzog aus Nahdistanz (74.). Und Caspar war nur zwei Minuten später mit dem Kopf zur Stelle – scheiterte jedoch an Pieles (76.). In der 80. Spielminute wieder Bertram mit der großen Möglichkeit, die jedoch wiederholt der starke Pieles zunichte machte. In dieser Phase hätte der Landesklassevertreter den Sack vorzeitig zubinden können – wenn nicht müssen. In der 89. Spielminute dann die Riesenmöglichkeit für den völlig freistehenden Manfred Starke – doch sein Kopfball landete am Querbalken. So blieb es beim 0:1 und dem frühzeitigen Aus des Pokalverteidigers, der trotz einer Vielzahl bester Möglichkeiten das gegnerische Tor nicht traf. Jubeln hingehen durften die Sondershäuser, die aufopferungsvoll ihr 1:0 verteidigten und mit hohem Engagement und einer starken Leistung für die aus Jenaer Sicht bittere aber unter dem Strich leider verdiente Pokalüberraschung sorgten.

Zimmermann in der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich gratuliere Sondershausen zum Ergebnis und zum Weiterkommen. Was dazu geführt hat, dass Sondershausen gewinnen konnte und was mich sehr überrascht hat, ist die Leistung, die wir gezeigt haben. Damit habe ich ganz ehrlich nicht gerechnet. Deswegen könnte es sicher ein bis zwei Tage länger dauern, bis ich das verarbeitet habe. Der Pokal ist jetzt für uns Geschichte. Für uns ist jetzt die Frage, ob wir den Schalter wieder umlegen können. Es besteht die Gefahr, dass man sich mit einem solchen Spiel das wieder einreißt, was man sich mit dem Saisonstart aufgebaut hat – was ich natürlich nicht hoffe. Wir haben einen Schuss vor den Bug bekommen und müssen versuchen, daraus zu lernen.“





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