PIRATEN immer unbeliebter beim Wähler: Jetzt soll ein Weimarer im Bundesvorstand die Piratenpartei retten
„Lebt denn der alte Holzmichel noch? Ja, er lebt noch, er lebt noch.“ – Mit ähnlichen Anfragen müssen sich die Mitglieder der genau vor zehn Jahren in Deutschland gegründeten Piratenpartei seit Monaten herumquälen und auch ihre Antwort lautet: Ja, die Partei lebt noch. Aber sind 0,5 % der Zweitstimmen, die gestern bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern auf die Piraten entfielen mit einem Verlust von 3/4teln der Wähler, überhaupt noch ein Lebenszeichen, da selbst die Spaßpartei „Die Partei“ noch vor den Freibeutern rangiert?
Vor Kurzem wurde der Weimarer Michael Kurt Bahr in den Bundesvorstand der PIRATEN gewählt und zwar als Generalsekretär. Obwohl er es nach eigenen Angaben als seine wichtigste Aufgabe ansieht, den Umbau der Parteiverwaltung aktiv mitzugestalten, kann Bahr bisher kaum mit eigenen Erfolgen glänzen (…wie auch sein Portfolio zeigt, in dem er politisch überflüssigerweise u. a. als „Cousin des Silbermedaillengewinners von Sydney im Segeln, Gunnar Bahr“ vorgestellt wird).
Und was die Leistungsfähigkeit seines Weimarer PIRATEN-Kreisverbandes betrifft, konnten auch diese – da sie bei der letzten Kommunalwahl noch nicht einmal 3,0 % der abgegebenen Stimmen erreichten, nur mit einer Person im Stadtrat vertreten – in den vergangenen acht Monaten des Jahres 2016 nur wenig glänzen. So feiern sie es bereits als Erfolg, dass sie im Frühling den Stadtrat nach halbjährigen Exil in einem Schöndorfer Seniorenheim wieder zurück in das Zentrum von Weimar holen konnten oder sie halfen mit anderen Parteien dabei, den Wiederaufbau des Carl-Alexander-Denkmals zu verhindern.
Wie steht es um die Bundes-Piratenpartei? Diese wird wohl bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus in 14 Tagen eine ähnlich derbe Klatsche erleben müssen, wie die Kollegen in Meck-Pomm. Waren die Berliner Piraten 2011 noch mit knapp 9 Prozent der Wählerstimmen sensationell gut in das dortige Abgeordnetenhaus eingezogen, so zeigen sich die damaligen Wähler inzwischen bitter enttäuscht von der Arbeit ihrer PIRATEN und es droht nach letzten Prognosen für Berlin gar ein Wahlergebnis von unter 3 % der Wählerstimmen – dies trotz (oder weil?) die Partei der Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus stets transparent gemacht worden war.
Keine Frage: PIRATEN-Politiker sind vor allem im Kommunalen Bereich engagiert, fragen stets knallhart nach und bringen die Dinge auf den Punkt. Aber sie werden trotz allem bei den Wählerinnen und Wählern immer unbeliebter, verschwinden inzwischen beinahe in der Bedeutungslosigkeit. Gespannt darf man sein, wie man das Piratenschiff bis zur Bundestagswahl in einem Jahr am Untergang hindern will. Vielleicht hat Michael Kurt Bahr ja die zündende Idee.
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