„Strom-GAU für die Stadtwerke“: Winzerla 13 Stunden ohne Energie – Pflegeheime im Ausnahmezustand
Stromausfall / Notstromaggregat – Symbolbild © & lizensiert von Fotolia#33747773
Zwei defekte 20kV-Kabel haben am Sonntagmorgen kurz nach 3.00 Uhr zu einer Störung in der Jenaer Stromversorgung geführt, wie sie die Stadtwerke Jena Energie in dieser Auswirkung selten zuvor erlebt hatten.
Hiervon betroffen waren etwa 2.500 Kunden in Jena-Winzerla vom Hahnengrund bis zum Bereich Columbus-Center/Max-Steenbeck-Straße. In einigen Haushalten kam es laut Bewohnern auch zum Verlust der Warmwasserversorgung. Außerdem führte der Schaden zu einem Kabel-Totalausfall für Vodaphone und Kabel Deutschland bei Telefon, Internet und Fernsehen in etwa 7.000 Haushalten in Jena. Die besondere Situation zeigte sich daran, dass ähnliche Stromausfälle der Vergangenheit in unserer Stadt in der Regel innerhalb weniger Stunden behoben waren, dieses Mal aber ausgerechnet am Carl-Zeiß-Tag ganze 13 Stunden lang keine Stromversorgung vorlag.
Dies wiederum brachte sowohl das Linimed Pflegeheim Am Hahnengrund als auch das vom DRK betriebene Pflegeheim Am Kleinertal in große Bedrängnis. Deren Intensivpatienten konnte zwar zeitweise – das heißt rund drei bis vier Stunden lang – mit Notstromaggregaten für die Beatmungsapparate beholfen werden, anschließend mussten Bewohner eines der Heime jedoch in das Universitätsklinikum nach Lobeda verlegt werden. Zu diesem Zeitpunkt war noch lange nicht an eine Fortführung der Stromversorgung zu denken.
Der Kabelfehler sei in den frühen Morgenstunden aufgetreten, wobei möglicherweise nach dem Umschalten der gestörten Leitung ein zweiter Defekt auftrat, so die Stadtwerke Jena Energie am Sonntag. Mehrere Reparaturteams waren im Einsatz und konnten gegen 14.30 Uhr den Schaden am ersten der Kabel beheben. Über mögliche Schadensursachen war bis zum Abend nichts bekannt.
Das Vodaphone / Kabel Deutschland-Problem konte nach Angaben des Kabelbetreibers erst behoben werden, als die Reparaturarbeiten der Stadtwerke Energie in Jena-Winzerla abgeschlossen waren. Trotz fehlendem Verschulden entschuldigte sich Vodafone bei seinen betroffenen Kunden für die Einschränkung des Angebots.
Verfasst von: Redaktion
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