„SinnLeffers insolvent“: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jenaer Modehauses machen sich große Sorgen um ihre berufliche Zukunft
„Um die SinnLeffers GmbH (…) dauerhaft wettbewerbsfähig positionieren zu können, ist eine leistungs- und finanzwirtschaftliche Sanierung im Wege eines gesteuerten Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung erforderlich“, teilte das Unternehmen am Montagabend mit und schockierte damit seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel hatte zuvor erklärt: „Wir sind überzeugt, dass durch die Eigenverwaltung der Fortbestand der SinnLeffers GmbH gesichert ist und der Großteil der vorhandenen Arbeitsplätze erhalten werden kann.“ Im August 2008 stellte das Unternehmen als Tochter des einstigen KarstadtQuelle-Konzerns (später: Arcandor) bereits einen Antrag auf sog. „gesteuerte Planinsolvenz“ dessen Ziel es war, SinnLeffers „abzuspecken“ und so auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Damals hatte SinnLeffers bundesweit 47 Modehäuser mit einer Gesamtverkaufsfläche von über 300.000 Quadratmetern.
Im Rahmen des Planinsolvenzverfahrens wurden damals bis zum Sommer 2009 insgesamt 23 (von SinnLeffers als „Verlusthäuser“ bezeichnete) Fillialen geschlossen und das erste Insolvenzverfahren abgeschlossen. Danach konnte die SinnLeffers GmbH wieder als Textileinzelhandelsunternehmen mit 2.200 Mitarbeitern selbständig an 24 Standorten tätig werden. Jetzt musste das Unternehmen also erneut eine gesteuerte Insolvenz anmelden; als Sanierungsgeschäftsführer berief das Unternehmen den Düsseldorfer Rechtsanwalt Thomas Kluth, vorläufiger Sachwalter ist der Jurist Rolf Weidmann aus Essen.
Aktuell gibt es in Deutschland noch 22 SinnLeffers-Filialen, darunter eine in der GoetheGalerie in Jena. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen bundesweit knapp 1.260 Mitarbeiter. Die machen sich jetzt – insbesondere in Jena – naturgemäß große Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Wird SinnLeffers in unserer Stadt zum „Großteil der vorhandenen Arbeitsplätze“, die „erhalten werden können“ gehören? – Eine Erklärung der Geschäftsleitung für Jena gibt es noch nicht; in Kürze soll es aber bei einer Betriebsversammlung erste Neuigkeiten über die Zukunft des beliebten Modehauses geben.
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