Derzeit gibt es Training für den Nachwuchs am Michael-Stifel-Zentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Die Dynamik natürlicher Systeme zu verstehen, ist oft ein schwieriges Unterfangen. Denn es gilt Antworten auf eine sich verändernde Umwelt, beobachtbare Systemzustände oder abrupte Übergänge zu finden. Viele natürliche Systeme, etwa biologische oder ökologische, haben mithilfe zusätzlicher Erfahrungen oder der Änderung ihrer Eigendynamik ihre Lebensdauer verbessert, z. B. durch eine evolutionsbedingte langfristige Entwicklung oder mittels kurzfristiger Anpassung. Zu beobachten ist das allerdings nicht nur in komplexen Systemen, sondern bereits bei der Organisation einzelner Organe oder innerhalb von Organismen. Diese dynamischen Systeme wurden bisher entweder von einem theoretischen Standpunkt aus oder über einen empirischen Weg mittels Beobachtungen untersucht.
Heute lassen sich beide Ansätze mit Hilfe der Integration von Modell-Daten verbinden, was den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen tieferen Einblick in das Verhalten natürlicher Systeme erlaubt. Da aber gerade der Forschernachwuchs wenig Training im Umgang mit diesen Schnittstellenmethoden erhält, veranstaltet das Michael-Stifel-Zentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen einwöchigen Kurs. Die Herbst-Schule findet seit gestern und noch bis 30. September 2016 zum Thema „Dynamic of natural (eco)systems: theory and applications“ statt und wird vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena unterstützt. Die Herbst-Schule soll Doktoranden und Wissenschaftler zusammenführen, die sich mit autonomen und nichtautonomen dynamischen Systemen, der empirischen Analyse von nichtlinearen Prozessen und der Modell-Datenintegration beschäftigen.
„Es werden neuartige Konzepte vorgestellt, um die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen, wenn Naturphänomene beobachtet werden sollen. Damit eröffnen sich für die Teilnehmer neue Perspektiven“, sagt Alexander Freytag vom Institut für Informatik der Universität Jena, der die Herbst-Schule mitorganisiert. „Ziel ist es, einen Überblick über die relevanten Entwicklungen in diesem weiten Feld zu geben“, sagt Freytag und ergänzt: „Dafür werden neben Vorträgen und Diskussionen auch aktuelle Projekte aus verschiedenen Forschungsbereichen vorgestellt, etwas aus der Medizin, der Biologie oder den Geowissenschaften.“ Spezielle Übungen werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern außerdem zeigen, wie die jüngsten Methoden effektiv umgesetzt werden können.
Infos zum Michael-Stifel-Zentrum der Universität Jena: Das Michael-Stifel-Zentrum der Universität Jena hat es sich zur Aufgabe gemacht, die interdisziplinäre Forschung und Lehre im Bereich der datengesteuerten und simulationsbasierten Wissenschaften zu fördern, gerade mit Blick auf die Forschung innerhalb der Naturwissenschaften. Mehr Informationen zur Herbst-Schule sowie zum Programm sind zu finden unter: http://www.mscj.uni-jena.de/autumn-school-2016/.
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