„Der Knoten ist geplatzt“: Science City gewinnt in Hagen und ist nun auf Tabellenplatz 12

04.10.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Der Knoten ist geplatzt“: Science City gewinnt in Hagen und ist nun auf Tabellenplatz 12

jezt-science-city-jena-heimspiel-in-der-sparkassenarena-jena-foto-science-city-baskets

Foto © Science City Jena Baskets

JEZT - JenaSport LogoEs ist geschafft, Science City Jena verbucht den ersten Sieg, die ersten Pluspunkte in der gerade erst gestarteten Erstliga-Saison. Die Ostthüringer schlugen nach einer größtenteils souveränen Leistung die Feuervögel aus Hagen in der altehrwürdigen Ischelandhalle mit 83:70 und dürfen nach dem Doppelspielwochende der easyCredit Basketball Bundesliga nun erst einmal durchatmen. Verzichten musste Science City Jena wie schon bei der knappen 73:77-Niederlage gegen ALBA Berlin auf Filiberto Rivera, der die Reise nach Nordrhein-Westfalen gar nicht erst mit angetreten hatte. Trotz des Ausfalls seines etatmäßigen Aufbauspieler präsentierte sich das Harmsen-Team mannschaftlich enorm geschlossen, kompensierte das Fehlen des Puerto Ricaners mit hoher Intensität und starker Verteidigung. Am Ende punkteten vier Science-City-Akteure zweistellig, drei Jenaer standen mit acht Zählern unmittelbar an der Borderline zu den Double-Digits.

Während beide Kontrahenten zunächst verhalten begangen, ein paar Chancen zur Spieleröffnung liegen ließen, entwickelte sich die Partie im weiteren Verlauf des Startviertels zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Ein Dreipunkte-Spiel von Daniel Schmidt brachte Science City nach drei früh wechselnden Führungen wieder mit 9:8 (6.) in Front. Zu diesem Zeitpunkt konnte keiner der anwesenden 2445 Zuschauer in der Ischelandhalle ahnen, dass es die letzte Kurskorrektur der bis zur Schlusssirene gewesen sein sollte. Die Ostthüringern bauten in der Folge ihren Vorsprung bis auf 15:10 (9., Julius Jenkins) aus, bevor es mit einem 17:15-Zwischenstand zu Gunsten der Jenaer in die erste Viertelpause ging.

Zurück auf dem Parkett in Nordrhein-Westfalen, fanden die Saalestädter zunehmend besser in die Partie. Ein sicher verwandelter Distanzwurf der Marke „Dosenöffner“ gelang Immanuel McElroy in der 17.Minute zur Jenaer 34:24-Führung. Der sich erneut stark präsentierende Marcos Knight stealte den in dieser Phase unsicher wirkenden Feuervögeln den Spalding um ihn persönlich zum 36:24 durch die Reuse rutschen zu lassen. Unterdessen verschafften sich die vor dem Spiel mit einer schönen Choreografie überzeugenden Fans der Hausherren erstmalig Luft. Das verbal energisch vorgetragene „Wir wollen Euch kämpfen sehen“ von den Rängen begleitete das Team der Hagener bis zum Kabinengang. In dieser Phase schien Science City fast alles zu gelingen. Wie an der Schnur gezogen, wanderte der Spalding durch die Jenaer Reihen, die auch defensiv im Rebound sicher zupackend keinen Zonen-Zentimeter verschenkten. Die Folge, ein auch in dieser Höhe verdienter 43:24-Vorsprung lies die knapp 25 mitgereisten Fans von Science City zur Halbzeit etwas entspannter durchatmen.

Ungeachtet der vermeintlich sicheren Jenaer 19-Punkteführung nach 20 Minuten galt es aus Sicht der Thüringer auch in der zweiten Hälfte kühlen Kopf zu bewahren. Zu viele bereits entschiedene Duelle in der Basketball-Historie der Ischelandhalle waren noch einmal gekippt, um sich nachträglich für den vermeintlich sicheren Halbzeit-Sieger noch als Rohrkrepierer zu erweisen. So schien auch in diesem Spiel Regisseur Alfred Hitchcock zum Stilmittel eines sich zuspitzenden Spannungsaufbaus beitragen zu wollen. Nachdem Feuervogel Chris Hass per Dreier auf 45:34 (23.) verkürzt hatte, Hagens Halle ihren Helden die Phase bis zum Kabinengang längst vergeben hatte und hinein in eine Aufholjagd brüllen wollte, wurde der „Master of Suspense“ allerdings schon wieder beim Verlassen der Arena gesichtet. Das Harmsen-Team nutzte diese Gelegenheit, um sich nach offensiv eher schmalen drei Minuten zu Beginn des dritten Viertels statistisch wieder zu zementieren, konterte einen bis dahin erfolgten Hagener 10:2-Run mit Routine, Leidenschaft und viel Willen. Nach einem Dreier von Ermen Reyes-Napoles erstmalig mit 20 Zähler in Front gehend (26., 59:39), konservierten Jenas Riesen ihre Vorsprung clever bis zum Viertelende, starteten mit 64:45 in die finalen Minuten.

Für die wohl spektakulärste Szene des letzten Abschnitts sorgte Jenas BBL- Shootingstar Marcos Knight, allerdings in einer Verteidigungssequenz. Nach einem von seinen Mannschaftskollegen freigespielten Trent Plaisted stand dem 2,11m großem Phoenix-Center nur noch die geballte 1,88m große Power des Jenaer Guards im Weg. Die Hagener Nummer 44 muss die Athletik des Thüringer Wunderflummis unterschätzt haben. Der anschließende Block durch Jenas elastische Nummer 9 in der 33.Minute dürfte sowohl seinen Platz in den Top 10 der easyCredit BBL als auch in jedem Basketball-Lehrbuch sicher haben. Während Center Kenny Frease seine Punkte sieben und acht gegen durchgehend aggressive Hagener Defense auf dem Scoreboard zum Leuchten gebracht hatte, wurde der Hüne aufgrund einer undurchsichtigen Szene unter dem eigenen Korb mit einem Spielausschluss vorzeitig zum Duschen geschickt. In den verbleibenden sechs Minuten bis zur Schlusssirene konnte sich Science City in Ergebnisverwaltung üben.

So tröpfelte eine Partie dem Schluss entgegen, die für Julius Jenkins einen individuellen statistischen Meilensteine bereithielt. Im Verlauf des Jenaer Sieges, seit über acht Jahren der erste Erfolg in der Erstklassigkeit, erzielte Julius Jenkins seinen 5000.Karrierepunkt in der Geschichte der easyCredit Basketball Bundesliga und ihrer Vorgänger. „Ich bin zunächst sehr stolz auf die Mannschaft, die heute nach der knappen Niederlage gegen ALBA Berlin am Freitagabend mit viel Selbstvertrauen in das Duell gestartet ist. Unser Ziel war es, dass normalerweise sehr laute Hagener Publikum als Unterstützer ihres Teams aus dem Spiel zu nehmen, durch unsere intensive und konzentrierte Spielweise in der erste Halbzeit ist uns das gelungen. Die hohe Führung zur Pause war mit Sicherheit verdient und hat uns den Weg zum ersten Saisonsieg geebnet. Wir wussten dass Hagen nach der Halbzeitpause wesentlich aggressiver und physischer agieren wird. Nach einer kurzen Phase der Unsicherheit haben wir unsere Ruhe im Angriff wiedergefunden, kluge Entscheidungen getroffen und letztendlich verdient die ersten beiden Pluspunkte eingefahren“, sagte Jenas Trainer nach dem Premieren-Sieg seines Kaders.





Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

« »


JENAhoch2 | Omnichannel-Media für Stadt und Region