„FCC: Heute gilt’s!“ – In der vor knapp einem Monat verschobenen Mitgliederversammlung erfolgt u. a. unter anderem die Wahl des neuen Aufsichtsrates

08.10.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „FCC: Heute gilt’s!“ – In der vor knapp einem Monat verschobenen Mitgliederversammlung erfolgt u. a. unter anderem die Wahl des neuen Aufsichtsrates

JEZT - FCC News Banner - Abbildung © FC Carl Zeiss Jena

JEZT - JenaSport LogoWenn sich heute Vormittag die Türen der Dreifelderhalle des DRK (= ehemalige POM-Arena am Jenzigweg in Jena) schließen, dann findet endlich die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung des FC Carl Zeiss Jena statt.

Hierbei erwartet die anwesenden Mitglieder unter TOP 9 unter anderem die Wahl des neuen Aufsichtsrates. Der FCC-Wahlausschuss zur Mitgliederversammlung hat neun Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen. Zur Vorbereitung auf die Mitgliederversammlung gab es vom Jenaer Traditionsverein eine Kandidatenvorstellung, die hier als PDF-Datei heruntergeladen werden kann.

Die Kandidatenliste im Überblick in alphabetischer Reihenfolge: 1.) Klaus Berka, 2.) Hans-Dieter John, 3.) Tobias Knuschke, 4.) Willi Obitz, 5.) Ronny Schultz, 6.) Rico Tietze, 7.) Mario Voigt, 8.) Andreas Wiese, 9.) Jonas Zipf. Alle weiteren Informationen zur anstehenden Mitgliederversammlung können auf dieser Seite nachgelesen werden.

Hintergrundinfos: Der FC Carl Zeiss Jena wurde am 13. Mai 1903 als offizieller Fußball-Klub der Firma Carl Zeiß Jena gegründet, 1917 in 1. SV Jena umbenannt, 1946 in SG Ernst-Abbe Jena, 1948 in SG Stadion Jena, 1949 in BSG Carl Zeiss Jena, 1951 zuerst in BSG Mechanik Jena und schließlich in BSG Motor Jena aus dem 1954 der SC Motor Jena hervorging. Am 20. Januar 1966 wurde der Traditionsverein als FC Carl Zeiss Jena neu gegründet.

Heute hat er knapp 4.000 Mitglieder und den Betrieb seiner ersten und zweiten Männermannschaft sowie der Mannschaft aus der A-Junioren-Bundesliga in die FCC Fußball Spielbetriebs GmbH ausgegliedert. An diesem Unternehmen hält der Verein 50,02 Prozent der Stimmrechtsanteile, aber nur 5 Prozent der Kapitalanteile. Die restlichen 95 Prozent der Kapitalantaile gehören der Staprix NV, einem Unternehmen des Belgiers Roland Duchatelet. Wegen der in Deutschland geltenden „50+1“-Regel darf er jedoch nicht über die Mehrheit der Stimmrechte verfügen und hält aktuell 49,98 Prozent.

In der Gesellschafterversammlung dieser Spielbetriebs GmbH vertritt das Präsidium des FC Carl Zeiss Jena die Vereinsinteressen. Zu Konflikten war es in jüngster zeit deshalb gekommen, weil der frühere Vereinspräsident Lutz Lindemann zugleich als Sportdirektor und Geschäftsführer in der Spiel­betriebs GmbH agierte und ohne Gesellschafterbeschluss den Vertrag des damaligen Trainers Volkan Uluc verlängert hatte.

Das Präsidium des FC Carl Zeiss wird nicht direkt durch die Mitgliederversammlung gewählt sondern: Der Aufsichtsrat bestimmt den Präsidenten, der sein Präsidium aufstellt. Jenen Aufsichtsrat wählen aber die Mitglieder.

Die Roland Duchatelet Chronologie

2013: Der Jenaer Traditionsverein benötigt dringend Geld, um den Profispielbetrieb trotz des Abstiegs in die vierte Liga aufrechtzuerhalten. Der damalige FCC-Präsident Rainer Zipfel war in Kontakt mit dem belgischen Geldgeber Roland Duchatelet gekommen, dem u. a. auch der  Verein Standard Lüttich gehört; Duchatelet ist an einer Kooperation mit dem FC Carl Zeiss interessiert. Bei der Mitgliederversammlung am 15. Dezember stimmen 518 von 638 Mitgliedern für den Einstieg des Investors.

2014: Im Januar wird der Kooperationsvertrag besiegelt. Im Februar starten die Ultrafans des FC Carl Zeiss Jena den Stimmungsboykott gegen Duchatelet, der ein Jahr andauern wird. Im April wird Lutz Lindemann neuer Präsident und angestellter Sportdirektor. Ende Oktober bietet Roland Duchatelet an, sich mit sieben Millionen Euro am Stadion­umbau in Jena zu beteiligen.

2015: Ende Februar wird der Stimmungsboykott beendet. Im April gewährt Duchatelet dem Frauenfußball-Erstligisten FF USV Jena 200.000 Euro Darlehen. Im Juni sind die in die FCC Spielbetriebs GmbH geflossenen 1,9 Millionen Euro aus Duchatelets Kasse aufgebraucht: Der Club ruft erste Darlehen des vier Millionen Euro großen Kontingents ab.

2016: Im Februar verlängert Lindemann im Alleingang (und damit ohne zu Zustimmung und gegen den Willen Duchatelets) den Vertrag mit Trainer Volkan Uluc. Ende Februar steht ein Insolvenzantrag des Vereins im Raum, da Duchatelet vorerst kein weiteres Geld zur Verfügung stellen will. Lutz Lindemann tritt zurück und Uluc, der zuvor öffentlich Partei gegen den Investor ergriffen hatte, gibt die Vertragsverlängerung gegen eine Abfindung zurück.
Im April kündigt Duchatelet die Verträge zwischen ihm und den FCC zum 30. September und erklärt, er wolle nicht mit Personen zusammenarbeiten, die ihn mehrfach hintergangen haben. Im August kündigt er allerdings an, bei einem personellen Umbruch im Aufsichtsrat als Vereins-Investor weiterzumachen. Im Oktober entscheiden die Vereinsmitglieder über einen neuen Aufsichtsrat.





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