„Besudelt und angesägt“: Gedenkbänke in Zwickau zur Erinnerung an den „NSU“-Terror wurden zerstört oder gestohlen
Die private Künstlergruppe „Sternendekorateure“, die am vergangenen Freitag elf Sitzbänke aus Holz am Schumannplatz in Zwickauer Stadtzentrum aufgestellt hatte, beklagt die Beschmierung und Zerstörung ihrer Kunstaktionsobjekte. Auf die einzelnen Bänke aufgemalt sind die Namen der Opfer der terroristischen Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“. Der Tag, an dem die Taten der in Sachsen abgetauchten Neonazis Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe aufflogen, jährte sich am Freitag zum fünften Mal. Heute genau vor fünf Jahren stellte sich Beate Zschäpe in Jena der Polizei.
Wie die Zwickauer Polizei gegenüber der Presse mitteilte, wurden am Wochenende zunächst sieben Bänke mit Farbe beschmiert. In der Nacht zum Dienstag wurden außerdem zwei Bänke gestohlen, obwohl sie aufgrund einer Auflage der Stadt miteinander verschraubt und durch Kabelbinder zusätzlich befestigt waren. Eine Sprecherin der „Sternendekorateure“ sagte gegenüber „SPIEGEL Online“, Zerstörungsabsichten seien zu befürchten gewesen. Man habe mit der Stadt vergeblich darüber verhandelt, die Bänke vor dem Rathaus aufstellen zu dürfen – dort hätte es eine Videoüberwachung gegeben.
Ein Sprecher der Stadt erklärte hierzu, man könne die Sicherheit der Bänke am Schumannplatz nicht garantieren, denn der Platz sei nicht rund um die Uhr zu bewachen. Die Polizei in Zwickau hat nach eigenen Angaben bisher noch keine Tatverdächtigen ermittelt.
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