„So sind wir nicht bundesligatauglich“: FF USV Jena verliert gegen SGS Essen und Ex-Trainer Daniel Kraus klar mit 0:4

15.11.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „So sind wir nicht bundesligatauglich“: FF USV Jena verliert gegen SGS Essen und Ex-Trainer Daniel Kraus klar mit 0:4

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Susann Utes (links) gegen die Essenerin Ina Lehmann im Bundesliga-Spiel FF USV Jena gegen SGS Essen im Ernst-Abbe-Sportfeld. Foto: Jürgen Scheere/FFUSV

JEZT - JenaSport LogoDas Ergebnis vom Sonntag NAchmittag ist eindeutig – und ebenso die Reaktion von Steffen Beck in der Pressekonferenz. „Was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit abgeliefert hat, war katastrophal“, betonte Jenas Interimstrainer. Insgesamt habe zu viel gefehlt: „Wir waren fast in jedem Zweikampf zu spät, haben es nicht geschafft, Ruhe in unser Spiel zu bringen und dann fallen die Tore wiedermal viel zu leicht“, sagte Beck, der sichtlich niedergeschlagen konstatierte: „Das ist für die Bundesliga – glaube ich – zu wenig!“

Der Essener Torreigen beginnt in der zweiten Spielminute: Nicole Anyomi, die pfeilschnelle U17-Angreiferin, die erstmals überhaupt von Beginn an auf dem Bundesliga-Rasen steht, enteilt der Jenaer Hinterreihe und drischt den Ball unter Torhüterin Kathrin Längert hindurch in die blau-gelb-weißen Maschen. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöht Sara Doorsoun-Khajeh für die Ruhrstädter: Nach einer Strafraum-Hereingabe von der rechten Außenbahn, dreht sich die Essenerin mit dem Ball am Fuß und FF-USV-Verteidigerin Rachel Melhado im Rücken um die eigene Achse und trifft aus etwa sechs Metern – 2:0. Das dritte Tor für die Gäste aus Westfalen fällt in der 70. Spielminute. Charline Hartmann legt den Ball an der Strafraumgrenze direkt in den Lauf von Kozue Ando. Die 33-jährige japanische Weltmeisterin trotzt der direkten Belagerung durch Claudia van den Heiligenberg; sie schaut, schießt und trifft. In der Schlussphase springt FF-USV-Kapitänin Julia Arnold der Ball im Eifer des Verteidigungsgefechtes vor dem Sechszehner an den Arm. Freistoß. Zentrale Position. Nina Brüggemann verwandelt direkt und erhöht zum 4:0-Endstand (87.).

Die Jenaerinnen kamen während der gesamten Partie nur selten mit Rückenwind aus der eigenen Hälfte. Chancen hatten die Hausherrinnen aber sehr wohl: Bereits in der dritten Spielminute zappelte der Ball im Essener Tornetz. Julia Arnold hatte eine Hereingabe in den Gäste-Strafraum direkt verwandelt. Doch die Linienrichterin hebt die Fahne: Abseits. Die nächste Möglichkeit folgt erst in der zweiten Halbzeit; erneut durch Arnold: Dolores Da Silva legt den Ball nach rechts in den Lauf von Susann Utes, die eine passgenaue Flanke auf die eigene Spielführerin im Essener Fünfmeterraum schlägt – die Direktabnahme landet im Toraus. In der 62. Minute ist es erneut Utes, die mit einem langen Pass auf Amber Hearn den Weg für einen Jenaer Torerfolg ebnet. Doch die Neuseeländerin entscheidet sich gegen den direkten Weg aufs Tor, marschiert indes in das Zentrum und bleibt dabei in der rot-weißen Abwehr stecken. Nur Augenblicke später erreicht ein Freistoß von Julia Arnold Dolores Da Silva. Unter dem gespannten Raunen der Menge, landet der Kopfball der Portugiesin in den Armen von Torhüterin Lisa Weiß.
Ein besonders bitterer Moment für die Gastgeberinnen: In der 75. Minute kommt Essens Doorsoun-Khajeh im Zweikampf mit van den Heiligenberg zu Fall. Unglücklicherweise ist die Niederländerin in dieser Szene das letzte Hindernis auf dem Weg zum Jenaer Tor – Schiedsrichterin Imke Lohmeyer entscheidet folgerichtig auf Notbremse, zückt die rote Karte und gibt Freistoß.

SGS-Trainer Daniel Kraus ist zufrieden ob der Leistung seiner Elf. Euphorisch ist er aber nicht. Und das wohl auch aufgrund der Tatsache, dass die auf dem Spielfeld geschlagene Mannschaft bis Sommer noch die Seine war – erst im Februar dieses Jahres hatte das Trainerduo Kraus und Beck mit Jena eine 1:4-Niederlage im Ernst-Abbe-Sportfeld gegen die Fußballerinnen aus dem Essener Stadtteil Schönbeck einstecken müssen. Diesmal steht Kraus auf der Sonnenseite: „Alles in allem ein verdienter Sieg“, sagt der 32-jährige Fußballlehrer. Seine Mannschaft habe gut begonnen, die Tore zur richtigen Zeit gemacht und nach dem eher durchwachsenen Verlauf der ersten Halbzeit im zweiten Durchgang auch wieder guten Fußball gespielt.

Vor dem FF USV Jena liegt viel und harte Arbeit. Die verbleibenden Gegner bis zur Winterpause sind Freiburg, Sand und Wolfsburg. In einer Woche geht es zunächst in den Breisgau zum Duell mit den Badenserinnen. „Das wird sicher nicht einfacher; wir werden weiter arbeiten und hoffen, dass wir es in Freiburg besser machen können“, sagt Steffen Beck abschließend.





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