„Ernüchternd!“ – Der FF USV treibt nach dem 0:3 beim FC Sand ungebremst dem Abstieg entgegen
Das Ergebnis ist ernüchternd: Mit 3:0 verliert der FF USV Jena sein heutiges Auswärtsspiel beim SC Sand. Ein Doppelschlag der Gastgeberinnen eine Viertelstunde vor dem Ende der Partie besiegelt die Niederlage. Zunächst hämmert Isabelle Meyer einen Gewaltschuss aus mehr als 30 Metern mithilfe des Innenpfostens unhaltbar für Torhüterin Justien Odeurs in das Jenaer Tor und nur eine halbe Minute danach drischt Jana Vojtekova das Spielgerät nach einer missglückten Abwehraktion aus nächster Nähe vorbei an Schlussfrau Odeurs und der zur Hilfe herbeigeeilten Karoline Heinze in die Maschen.
Das Führungstor der Sanderinnen fiel noch in der ersten Halbzeit: Nach Zuspiel von links dringt Laura Feiersinger in der 38. Minute in den Jenaer Strafraum ein und trifft zum zwischenzeitlichen 1:0. Massiv hatte Sand in der ersten Halbzeit auf die Führung gedrängt. Gleich mehrfach vereitelte Justien Odeurs hochkarätige Chancen der Gastgeberinnen, von Isabelle Meyer (17.) und Nina Burger (21./32.). Der FF USV Jena selbst konnte im ersten Durchgang kaum eigene Akzente setzen, kam zu keiner nennenswerten Torchance.
Das ändert sich nach dem Seitenwechsel: Die Thüringerinnen sind die dynamischere Mannschaft, sind aggressiver und angriffslustig. Das erste Achtungszeichen setzt Ivana Rudelic mit einem wuchtigen Distanz-Schuss in der 56. Minute in die Arme von Torhüterin Carina Schlüter. Nur Augenblicke danach reklamieren Julia Arnold und der Jenaer Fanblock Foulspiel: Im Sander Strafraum hatte Verteidigerin Cecilie Sandvej die Jenaer Kapitänin ungestüm umgerempelt. Schiedsrichterin Mirka Derlin winkt jedoch: aufstehen, weitermachen. Nur um Haaresbreite verpasst anschließend Amber Hearn – die die Abwehrreihe schon durchbrochen hatte – ein scharfes Zuspiel aus dem Rückraum.
Das zweite und dritte Tor der Gastgeberinnen bereitet der Jenaer Drangphase dann jedoch ein jähes Ende. „Wir sind nach Sand gekommen, um Punkte mitzunehmen“, sagt Katja Greulich nach ihrer Cheftrainerinnen-Premiere in der Allianz Frauen-Bundesliga. Insbesondere die erste Dreiviertelstunde bereitete der 31-Jährigen Sorgenfalten: „Wir können von Glück reden, dass wir da nicht drei oder vier Tore gefangen haben“, konstatiert Greulich kritisch. Allerdings sei ihre Elf hochmotiviert aus der Pause gekommen und tatsächlich auch am Drücker gewesen. Erneut ohne Erfolg.
„Wir sind enttäuscht, klar, aber die zweite Halbzeit lässt uns hoffen“, betont die Fußballlehrerin. Der Fokus liegt nun zunächst auf dem letzten Spiel der Hinrunde am Sonntag im Ernst-Abbe-Sportfeld gegen Wolfsburg und insgesamt auf der Winterpausen-Vorbereitung. Samt anschließender Rückrunde. Greulich ist erst seit drei Wochen im Amt. Sie sagt, dass man schon viel geschafft habe, in dieser kurzen Zeit – noch liegt aber ein weiter Weg vor ihr und den Fußballerinnen des FF USV.
« Langzeitstudie: Weniger Kaufkraft in der Innenstadt – Jena hat an Attraktivität verloren „Fahrplanwechsel im Thüringer Schienennahverkehr“: Ab sofort gibt es mehr Nahverkehrszüge in Ostthüringen »