„Signale von außerhalb unserer Galaxis“: Unbekannte Strahlungsquelle „FRB 121102“ meldet sich weiter / Wissenschaftler rätseln
(BERNHARD DOEPFER) – Als man es zum ersten Mal bemerkte, musste noch eine „irdische“ Ursache ausgeschlossen werden – hierzu zählen nicht nur Sendequellen auf unserem Planeten sondern auch die Vielzahl an Raumsonden, die unsere Wissenschaftler seit Mitte der 1950er Jahre ins Weltall geschossen haben und die sich inzwischen mitunter mehr als 20 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt befinden. Doch das Signal blieb und war in der Tat nicht irdischen Ursprungs. Es kam sogar von sehr weit her zu uns und zwar von außerhalb unserer Galaxie, der Milchstraße.
Mehrere Forscher empfingen im März letzten Jahres insgesamt zehn Signale einer unbekannten extragalaktischen Quelle aus einer anderen Galaxie und diese funkt immer noch. Dabei handelt es sich um sog. „Fast Radio Bursts“, kurz FRB – das sind schnelle und relativ kurz andauernde Ausbrüche von Radiostrahlung. Hiervon gibt es im Universum täglich mehrere tausend registrierte FRB’s, was die extraterristische Quelle vom März 2016 so besonders macht ist aber, dass diese Signale stets von ein und derselben Quelle kommen – einer Radioquelle, die unzweifelhaft erstmals außerhalb der Milchstraße in einer anderen Galaxie liegt. Auch ihr Radiostrahlungsmuster ist bislang einmalig und für die Wissenschaft neu und wird deshalb weiter erforscht.
Insgesamt 17 „Fast Radio Bursts“ haben Wissenschaftler weltweit bereits von der Quelle empfangen, die relativ unspektakulär „FRB 121102“ genannt wird. Man nimmt an, dass es sich hierbei um einen jungen Neutronenstern handelt, dessen hochenergetische Strahlen jeweils nur wenige Millisekunden andauern. Allerdings setzen sie in dieser Zeit ebenso viel Energie frei wie die Sonne an einem ganzen Tag. Weil die FRB’s von „FRB 121102“ so extrem schnell sind, sind sie für uns nicht leicht zu entdecken. Man darf auch in 2017 gespannt sein, was uns diese Radiostrahlenquelle noch weiter an Überraschungen zu bieten hat.
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