Der Tag heute vor zehn Jahren hat (nicht nur) meine ganze Welt komplett verändert (Ein Kommentar von Rainer Sauer)

09.01.17 • FREIZEIT & GARTEN, INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Der Tag heute vor zehn Jahren hat (nicht nur) meine ganze Welt komplett verändert (Ein Kommentar von Rainer Sauer)

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JEZT - Meine Vision - 207x70 - Logo © MediaPool JenaManchmal kann man die Zeit – die einmal kaum merkbar verfliegt, sich im andern Fall zäh wie halbgeschmolzenes Glas dahinzieht – wenn es um nachhaltige Veränderungen geht, in Dekaden messen. Die Elektronik- und Computerbranche etwa. Vor sechs Dekaden fertigte die International Business Machines Corp. (IBM) das erste Magnetplattensystem für elektronische Rechner und damit die Urmutter der heutigen Festplatten, vor 50 Jahren brachte Texas Instruments die ersten integrierten Schaltkreise (= „integrated circuit“ / IC) heraus, vor 40 Jahren setzten sich die ersten leistungsfähigen Kleincomputer von Apple auf dem Markt durch, vor drei Jahrzehnten erblickte der 80386-Prozessor von Intel das Licht der Welt und wurde damit der Urvater aller schnellen Intel-CPUs bis hin zum heutigen Core i7. Zehn Jahre später hatte sich die weltweite Datenutzung für jedermann durch die Entwicklung des WordWideWebs vervielfacht und seit September 1997 ist mit Google die bislang erfolgreichste Internet-Suchmaschine online. 2006 wurde schließlich ein neues Kommunikationsgerät zu Ende entwickelt, das Apple-Chef Steve Jobs am 9. Januar 2007 mit den Worten „Wir werden das Telefon neu erfinden.“ vorstellte: das iPhone.

Bei Apples erstem Smartphone war alles anders, als man es von den Mobiltelefonen der damaligen Marktführer gewöhnt war, und wie Jobs es ausdrückte alles „endlich wirklich smart.“ Das erste iPhone hatte keine Tastatur und auch nicht den damals üblichen Stift, mit dem man auf den Bildschirm tippte. Stattdessen werde es „mit den einfachsten Bedienungselementen, die der Menschen hat,  gesteuert: Den Fingern.“ Anfangs hatte Steve Jobs das im Moscone Center in San Francisco die wartende Publikum noch mit folgender Botschaft gefoppt: Man präsentiere heute ein neues Telefon und einen neuen iPod und ein neues Internetkommunikationsgerät. Wenig später war klar: das iPhone war all dies in einem Gehäuse. Ebenso revolutionär wie der Touchscreen des iPhones war seine Bedienbarkeit. So übersichtlich wie nie zuvor konnte man Musik auswählen und anhören (CoverFlow), Fotos aufnehmen und archivieren, E-Mails schreiben und (dank der komfortablen „Kontakte“-Funktion sogar mit einem Finger) absenden, ins Internet gehen (2007 war dies nur im EDGE-Netz möglich) und natürlich telefonieren. Die Presse und die Fachwelt war sich einig: etwas vergleichbares hatte es bis dato noch nicht gegeben.

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The first offical phonecall with the iPhone on January 9th 2007 – Screenshot © Apple Inc.

 

Jobs selbst zeigte bei der Vorführung, wie einfach alles im Liveeinsatz ist. Obwohl er höchst nervös war und sich hin und wieder einen Schluck aus der Wasserflasche gönnte, klappte seine One-Man-Show zum ersten iOS wie am Schnürchen. „Mit einer Berührung wird alles gesteuert, die Telefonverbindung aufgebaut. Wer mit einer Tastatur unbedingt arbeiten will, der kann sich eine auf dem Bildschirm einblenden lassen“, kommentierte damals z. B. der SPIEGEL das Ur-iPhone. Nach Jobs Ankündigung dauerte es bis zum Verkaufsstart in den USA aber noch Monate: erst Ende Juni 2007 gingen die ersten Apple iPhones über die Ladentische. some-of-my-iphone-apps-of-2012-screenshot-rainer-sauer-jenaMit seiner Einführung läutete Apple aber in der Tat eine neue Ära der Kommunikation ein, die auch von Konkurrenten mit ähnlichen Produkten vorangetrieben wurde, jedoch das Original iPhone in seiner Bedeutung niemals überflügelten. Bis heute wurden mehr als eine Milliarde Apple-Handys verkauft; beinahe die Hälfte davon in den vergangenen beiden Jahren.

Noch vor meinem ersten iPhone kaufte ich mir 2010 meinen ersten iPod Touch (= ein iPhone ohne Telefonfunktion), weil dieser preiswerte war als das iPhone, auf ihm aber bereits viel einfach zu bedienende Musik-Software lief (siehe den Screenshot links aus dem Jahre 2012). Über den sog. „Kamera-Adapter“ mit USB-Ausgang war es bereits damals möglich, mit dem iPod Touch komplizierte elektronische Musikinstrumente und Synthesizer zu steuern und dies hat sich in den letzten Jahren immer weiter verbessert, je weiter entwickelt die iPhones wurden. Inzwischen bin ich beim großen iPhone und iPad Pro angelangt, mit denen ich in der Lage bin, mit einer Musicstudio-App und diversen Synthesizer-Apps ganze Konzerte live zu spielen; Bedingung ist, dass man mehrere MIDI-Tastaturen mit dem iPhone bzw. iPad vebindet. Ohne Steve Jobs und seine Idee vom universellen iPhone wäre dies nicht möglich gewesen. Und das gilt ebenso für die Handy-Fotografie, die Nutzung sozialer Netzwerke oder schnelle Internetrecherchen.

Rainer Sauer, Jena





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