Der Zweckverband für Wasserver- und Abwasserentsorgung der Gemeinden im Thüringer Holzland begrüßt die Initiative zur Zusammenführung von Jena und dem SHK

15.02.17 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENA & DIE REGIONKeine Kommentare zu Der Zweckverband für Wasserver- und Abwasserentsorgung der Gemeinden im Thüringer Holzland begrüßt die Initiative zur Zusammenführung von Jena und dem SHK

JEZT - Saale-Holzland-Kreis SHK Radar - Symbolbikd © MediaPool Jena

Radio Jena Newscontainer Logo 230In einem Schreiben an die Partei Die Linke / Kreisverband Saale-Holzland-Kreis begrüßte dieser Tage der Zweckverband für Wasserver- und Abwasserentsorgung der Gemeinden im Thüringer Holzland (ZWA „Thüringer Holzland“) die Initiative der Fraktionen Die Linke / Bündnis 90 Die Grünen an den Kreistag des Saale-Holzland-Kreises zum Zusammenschluss der Stadt Jena mit dem Saale-Holzland-Kreis. Der ZWA schreibt u.a.:

»(…)Ihr Antrag an den Kreistag des Saale-Holzland-Kreises zielt darauf ab, die Gemeinden des Saale-Holzland-Kreises und die Stadt Jena im Zuge der Kreisgebietsreform in einem neuen Kreis zusammenzuführen. Der ZWA „Thüringer Holzland“ begrüßt diesen Vorschlag. Dies möchten wir folgendermaßen begründen: Der ZWA „Thüringer Holzland“ ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und erfüllt für seine derzeit 50 Mitgliedsgemeinden die kommunalen Pflichtaufgaben der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung. Der ZWA „Thüringer Holzland“ ist im Wesentlichen im SaaleHolzland- Kreis und dort auf einem Gebiet von etwa 400 km2 in etwa 90 Ortschaften tätig. Er stellt öffentliche Einrichtungen her und betreibt diese, um seine Aufgaben zu erfüllen . Darüber hinaus ist der ZWA „Thüringer Holzland“ Betriebsführer für den Abwasserzweckverband Gleistal, der die Aufgabe der Abwasserbeseitigung in der Stadt Bürgel und den umliegenden Gemeinden wahrnimmt. Zwischen beiden Verbänden findet eine intensive interkommunale Zusammenarbeit statt. Im Saale-Holzland-Kreis sind weiterhin der ZWE Eisenberg (Stadt Eisenberg und nördlicher Teil des Saale-Holzland-Kreises) und der Zweckverband JenaWasser (Stadt Jena und nordwestlicher Teil des Saale-Holzland-Kreises) tätig. Mit beiden Verbänden pflegt der ZWA „Thüringer Holzland“ enge Arbeitskontakte. (…)

Der Saale-Holzland-Kreis ist ein stark ländlich geprägtes Gebiet. Er stellt für sich selbst, aber auch für die Stadt Jena fundamentale Ressourcen bereit, auf deren Grundlage beide existieren. Darüber hinaus ist der Saale-Holzland-Kreis Standort von Wirtschaft, Bildung und Innovation. Im Gebiet des Landkreises liegen die wichtigsten mitteldeutschen Verkehrsachsen und das Hermsdorfer Kreuz als deren Schnittpunkt, das Netz aus Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, wesentliche Wassergewinnungsanlagen für die Trinkwasserversorgung der Stadt Jena, Wohnstandorte, landwirtschaftliche Nutzflächen und Betriebe für die Nahrungsmittelproduktion, wertvolle Landschafts- und Naturschutzgebiete und touristische Attraktionen von historischem Rang. Die Stadt Jena gilt als leistungsfähiger Innovationsstandort und wirkt sowohl für sich selbst, in ihrem unmittelbaren Umfeld aber auch überregional als attraktive Marke. Sie ist der Wirtschaftsfaktor für die Menschen der Stadt und des Saale-Holzland-Kreises und erfüllt alle Anforderungen an ein Oberzentrum. Jena ist wichtiger Standort für Beschäftigung, Bildung, Forschung, Kultur, Freizeitgestaltung und Konsum.

Webseite des Zweckverbandes für Wasserver- und Abwasserentsorgung der Gemeinden im Thüringer Holzland. - Screenshot © MediaPool Jena

Webseite des Zweckverbandes für Wasserver- und Abwasserentsorgung der Gemeinden im Thüringer Holzland. – Screenshot © MediaPool Jena

Anhand dessen wird deutlich, dass die Stadt nicht ohne die Ressourcen des Kreises und der ländliche Raum nicht ohne die Funktionen der Stadt bestehen können. Seide verbindet eine untrennbare, jedoch funktional differenzierte und lebensnotwendige Beziehung. Eine intakte Umland – Stadt- Beziehung ist deshalb fundamentale Existenzvoraussetzung für beide. Es gibt bereits heute vielfältige Verflechtungen von Saale-Holzland-Kreis und Stadt Jena, die aber eher wie ein „Nebeneinander“ als wie ein „Miteinander“ wirken. Dieses „Nebeneinander“ sollte zum Vorteil beider dem „Miteinander auf Augenhöhe“ weichen. Dorthin zielt Ihr Vorschlag und deshalb befürworten wir ihn. (…) Der Vorschlag des Landes zur Neugliederung der Kreise und kreisfreien Städte nimmt die Verschärfung des Konflikts zwischen einer innovativen Stadt mit eingeschränkten Ressourcen und dem ressourcenreichen aber strukturschwachen Umland billigend in Kauf.

Ihr Vorschlag beinhaltet die Zusammenlegung dessen, was ohnehin eng verflochten und voneinander abhängig ist. Sollte Ihr Vorschlag umgesetzt werden, bietet dies die Möglichkeit, die Umland- Stadt- Beziehungen so zu stärken, dass die Stärken und Vorzüge von Land und Stadt effizient genutzt werden können und dass zielgerichtet an den unzweifelhaft vorhandenen Schwächen und Defiziten beider gearbeitet werden kann. Für die Aufgabenerfüllung der Wasserver- und Abwasserentsorgung sind langfristig stabile Rahmenbedingungen von größter Bedeutung. Die Zusammenführung der Gemeinden des Saale-Holzland-Kreises und der Stadt Jena in einen neuen Landkreis vermeidet die „harte Bruchlinie“ und trägt dazu bei, stabile Strukturen zu erhalten. Er eröffnet aber auch Chancen der interkommunalen Zusammenarbeit auf freiwilliger Basis mit technisch und wirtschaftlich durchdachtem Hintergrund.

Fazit: Der ZWA „Thüringer Holzland“ begrüßt den Antrag Ihrer Fraktion, denn Ihr Vorschlag führt zur Stärkung der Umland – Stadt – Beziehung zum Vorteil des Saale-Holzland-Kreises und der Stadt Jena. Dagegen führt der Vorschlag des Landes zur fortschreitenden Entfremdung von Stadt und Land und dazu, dass Stadt und Kreis als ungleiche und als unnachgiebige Kontrahenten in allen sozialen, wirtschaftlichen oder ressourcenbezogenen Fragen auftreten. Mit Blick auf die Zielstellung, die Aufgabenerfüllung der Wasserver- und Abwasserentsorgung dauerhaft sicherzustellen, trägt Ihr Vorschlag dazu bei, die Struktur der Aufgabenträger zu stabilisieren und die Bedingungen für interkommunale Zusammenarbeit zu verbessern.«

Unterzeichnet wurde der Brief des Zweckverbandes für Wasserver- und Abwasserentsorgung der Gemeinden im Thüringer Holzland von Steffen Rothe als Werkleiter und Hans-Peter Perschke, dem Verbandsvorsitzenden.





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