„Not gegen Elend“: Abstiegskampf pur des FF USV bei einer gefühlten Heim-Niederlage

20.02.17 • NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Not gegen Elend“: Abstiegskampf pur des FF USV bei einer gefühlten Heim-Niederlage

JEZT - FF USV Jena Frauenfussball - Teaser

JEZT - JenaSport LogoZum zwölften Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga empfingen die Blau-Weißen im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld den punktgleichen Tabellennachbarn vom Rhein. Im „Sechs-Punkte-Spiel“ teilen sich der FF USV Jena und Bayer 04 Leverkusen am Ende je einen Punkt.

Im Gegensatz zur Heimspiel-Jahrespremiere letzten Sonntag (1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg) musste Jenas Cheftrainerin Katja Greulich gegen die Bayer-04-Frauen aber kurzfristig auf Lucie Vonkova verzichten. Die Torschützin aus der Vorwoche fiel wegen Rückenproblemen aus. Für sie kam Marie-Luise Herrmann neu in die Startelf; Lina Hausicke rückte dafür vor ins Sturmzentrum an die Seite von Amber Hearn. Und Greulich bewies mit dieser Umstellung ein glückliches Händchen, denn Hausicke zeigte sich nach einer knappen Viertelstunde in bester Torjägerinnen-Manier: Nach einem Freistoß von Julia Arnold konnte sie vor dem Kasten von Gästekeeperin Anna Klink mit engagiertem Einsatz den zweiten Ball über die Linie wuchten. Das bedeutete die umjubelte 1:0-Führung für die Paradies-Elf gegen die „Werkselfen“ (12.).

Mit der Führung im Rücken blieben die Jenaerinnen auch in der Folge mit Feldvorteilen. „Wir sind die erste halbe Stunde ganz schwer in Spiel gekommen“, konstatierte so auch Leverkusen-Trainer Thomas Obliers nach der Partie. Bei der Gästeelf war deutlich zu spüren, dass sie mit der Bürde des momentanen Abstiegsplatzes in ihrem Spiel zu kämpfen hatten. Gegen Ende der ersten Halbzeit arbeitete sich die Obliers-Elf allerdings bissig zurück in die Partie. Dabei entstand auch Leverkusens größte Chance bis dahin: Turid Knaak tauchte in der 40. Spielminute plötzlich allein vor Kathrin Längert auf, diese machte sich aber vor ihrem Gehäuse ganz breit, sodass Knaaks Schussversuch vorbei ging.

So wie die Gäste kurz vor der Halbzeit erste Ausrufezeichen setzten, so machten sie nach Wiederanpfiff auch gleich weiter. Aber auch bei der ersten Chance in Durchgang zwei – Henrietta Csiszar gegen Kathrin Längert – blieb Jenas Schlussfrau die Siegerin (52.). „Wir haben dann passiv-defensiv gestanden“, erläuterte Greulich das Spiel ihrer Elf und bemängelte vor allem in der zweiten Hälfte den zu geringen Spielgestaltungswillen des FF USV. Jena, ebenso wie Leverkusen auf der Gegenseite, schaffte es zu selten im letzten Drittel Gefährlichkeit auszustrahlen. Das Spielgerät landete dann doch im Netz, die Freude über den vermeintlichen 2:0-Treffer währte aber nur kurz, weil trotz sichtbarem Abstand zwischen den vielen Spielerinnen im Leverkusener Fünfmeterraum Schiedsrichterin Marina Wozniak wegen Torwartbehinderung zurückpfiff (74.).

Der nächste Pfiff unmittelbar im Anschluss daran auf der Gegenseite sollte zur nächsten heiß diskutierten Spielszene werden. Und zu einem tatsächlichen Torerfolg, allerdings für die Gäste. Am Strafraumrand gingen Claudia van den Heiligenberg und ihre Gegenspielerin Csiszar gleichzeitig zum Ball, beim zweiten Versuch an diesen zu gelangen, verlor die Ungarin das Gleichgewicht. Referee Wozniak zögerte für wenige Sekunden, unterband die Szene aber dann doch noch. Folge: Ein Strafstoß-Pfiff zugunsten der Leverkusenerinnen, die in Person von Merle Barth diese generöse Chance zum Ausgleich zu nutzen wusste (76.). In der verbleibenden Schlussviertelstunde waren beide Mannschaften bemüht, selbst noch einmal – vor allem durch Kontersituationen – in die Nähe des gegnerischen Tors zu gelangen. Doch die allgemeine Hektik auf dem Rasen resultierte beiderseits in Ungenauigkeiten beim Abspiel und vor dem Tor. Bei Leverkusens Kapitänin Ramona Petzelberger entlud sich die Hektik in der Schlussminute schließlich in Form eines Frustfouls an Susann Utes kurz hinter der Mittellinie. Die Leverkusenerin kam mit einer Verwarnung davon, Utes konnte die Nachspielzeit glücklicherweise noch zu Ende spielen.

An deren Ende und somit am Ende des gesamten Spiels hatte für den FF USV an diesem Nachmittag insgesamt drei Mal der Ball im Netz gezappelt, ein Hausicke-Abseitstor in der ersten Halbzeit hier noch miteingeschlossen (32.). Trotzdem prangte zum Abpfiff ein 1:1-Endergebnis auf der Anzeigetafel des Abbe-Sportfelds – Unentschieden und damit Punkteteilung. Doch darin waren sich der bisherige und neue Tabellenzehnte Jena sowie der alte und neue Elfte Leverkusen wohl einig: „Das war Abstiegskampf pur. Aber dieser Punkt ist gerechtfertigt“, resümierte so Greulich. „Dass wir letzte Woche verloren haben, hat sich nicht wie eine Niederlage angefühlt. Heute sitzen wir hier und das Unentschieden fühlt sich an wie eine Niederlage“, sagte Jenas Verantwortliche. Wohlwissend – und da pflichtete ihr Trainer-Gegenüber Obliers bei -, dass an diesem Sonntagnachmittag ein möglicher Sieg nicht nur drei Punkte, sondern auch die besagten „gefühlten sechs Punkte“ gebracht hätte.





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