„Aggressive Fanrandale“ vs. „Friedlicher Jubel“: Fanprojekt und LPI Jena sehen die Vorfälle nach dem Aufstiegsspiel des FCC gegen Viktoria Köln völlig unterschiedlich
Das Fanprojekt des FC Carl Zeiss Jena ist ein Verein und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe im Zuständigkeitsbereich des Fachdienstes Jugend der Stadt Jena – unausgesprochenes Motto: „Wir sind die Guten!“ In einer Pressemitteilung wird die Landespolizeiinspektion Jena von Fanprojekt nun aufgefordert, wieder „zur Sachlichkeit zurückzukehren“. Es habe während und nach dem Aufstiegsspiel des FC Carl Zeiss Jena gegen Viktoria Köln am Donnerstag „keine Randale oder Unruhen“ gegeben, so das Fanprojekt. Dagegen behauptet die Polizei weiterhin, die sog. Selbstverpflichtung der Fans des FCC sei verletzt worden und über scharfe Kritik wegen des Einsatzes von Bengalos und verbotener Pyrotechnik sowie einer Fanradale mehrerer Hundert FCC Anhänger in der Nacht von Donnerstag auf Freitag; die Fans blockierten die Kahlaische Straße und zogen in Stadtzentrum.
Zwar bestreitet auch das Fanprojekt nicht den mehrfachen Einsatz von Pyrotechnik durch Fans, erklärt jedoch, dies habe keinerlei Einfluss auf das Fußballspiel gehabt. Nach Kenntnis der Fanprojekt-Mitarbeiter seien hierbei keine Verletzungen zu beklagen gewesen. Die Verletzungen von etwa zwei Dutzend Fußballfans seien „offenkundig aus dem ‚Platzsturm‘ heraus entstanden“. Dieser aber sei vom Vereinsvertretern gestattet worden und damit auch vom FCC zu verantworten. Auch hält sich das Fanprojekt nach eigenen Angaben nicht für die vielfältigen Sachbeschädigungen im und am ErnstAbbe-Sportfeld verantwortlich.
Nach Angaben der Stadt Jena (sie ist Stadionbetreiber) seien von derzeit noch unbekannten FCC-Fans große Stücke des Rasens herausgerissen worden, Sitzbänke und die Manschafftsüberdachungen demoliert oder beschädigt worden, die Tore aus der Verankerung gerissen und die Netze zerschnitten worden; außerdem habe die blaue Tartanbahn Schaden genommen, die Tags zuvor noch Schauplatz des Jenaer Firmenlaufs mit 3000 Teilnahmern war, heißt es. Dazu ergänzte die Polizei, dass man bei diesen Trophäenjägern Scheren und Messer sichergestellt habe. Über den Gesamtschaden will sich der städt. Eigenbetrieb KIJ in der nächsten Woche ein Bild machen, jedoch wird schon jetzt von einem Gesamtschaden ausgegangen, der eine fünfstellige Eurohöhe erreichen könnte.
Schlussendlich zweifelt das Fanprojekt auch die Zahl von nach Polizeiangaben bis zu 400 durch die Innenstadt von Jena marschierenden Fans an. Die LPI Jena hatte zuvor über ihre Sprecherin Steffi Kopp erklärt, auf dem Weg vom Stadion in die Stadt sei es „zu massiven Beleidigungen gegen die Beamten und dem mittlerweile leider üblichen Skandieren von polizeifeindlichen Slogans“ gekommen. Außerdem, so die Gesetzeshüter, seien Polizisten beim Fanmarsch in die Innenstadt „aggressiv und gewaltbereit“ beleidigt und mit Flaschen sowie Pyrotechnik beworfen worden. Hierzu äußerte sich das Fanprojekt bisher nicht.
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