„Neuer Service der FSU“: Bestände der über 40 wissenschaftlichen Sammlungen und Museen sind ab sofort digital für Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich.
Bildnisse Martin Luthers und seiner Frau Katharina von Bora stoßen angesichts des Reformationsjubiläums derzeit auf besonders reges Interesse. Dazu zählt auch jenes, das die Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) bewahrt. Doch jenseits von Ausstellungen kann es kaum jemand betrachten.
Das ändert sich, da gerade nach rund zweijähriger Vorbereitung das Sammlungsportal der Universität online gegangen ist. Dieses Bildnis gehört – neben den Professorenporträts – zu den ersten Objekten, die nun im Internet abrufbar sind. „Erstmals werden in dieser Datenbank nach und nach die Bestände unserer insgesamt mehr als 40 wissenschaftlichen Sammlungen und Museen an einem Punkt zusammengeführt“, erläutert die Sammlungsbeauftragte der Universität Dr. Tilde Bayer. Ziel sei es, die für Lehre und Forschung unerlässlichen „Schatzkammern“ nicht nur Fachkollegen, sondern darüber hinaus der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Zugleich wollen wir aber auch die digitale Inventarisierung unserer Bestände vorantreiben, die immerhin rund 500 Jahre Forschungs- und Wissenschaftsgeschichte widerspiegeln“, betont sie. Das gleiche einem Quantensprung. Außerdem erfülle man damit eine Forderung des Wissenschaftsrates.
In einem ersten Schritt sind rund zwei Drittel der Sammlungen im Portal „unterfüttert“ (wir berichteten). Die Zahl der dort veröffentlichten Objekte reiche von einem bis zu 2.000 pro Sammlung. Die Unterschiede resultieren vor allem aus den zeitlichen und personellen Ressourcen in den einzelnen Bereichen. „Mit dem Portal wollen wir ihnen Werkzeug in die Hand geben, die eigenen Bestände verstärkt zu erfassen, zu digitalisieren und auch zu veröffentlichen. Schließlich wollen wir zeigen, was wir haben“, betont Tilde Bayer. Zu denen, die von Anfang an dabei sind, gehören neben der „Jena collection of X-ray movies“ des Instituts für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie sowie der Mineralogischen Sammlung u. a. die Kustodie, die Sammlung Ur- und Frühgeschichte, das Orientalische Münzkabinett sowie die Sammlung Antiker Kleinkunst.
Geordnet sind die Sammlungen alphabetisch. Dafür wurden nicht immer Fachtermini gewählt, sondern solche, die auch Laien verständlich sind. Die Startseite hält alle allgemeinen Informationen, etwa zu Ansprechpartnern, parat und führt weiter zu drei Pfaden: Größe und Bedeutung der Sammlung, Verzeichnis wissenschaftlicher Veröffentlichungen sowie Informationen und hochaufgelöste digitale Abbildungen ausgewählter Objekte. Eine englische Version befindet sich im Aufbau. Dank des neuen Designs wird die Internetseite auf allen mobilen und stationären Geräten optimiert dargestellt. Darüber hinaus sind einzelne Sammlungen mit den Datenbanken der Fachdisziplinen verlinkt, z. B. die Papyrussammlung des Instituts für Altertumswissenschaften und das Herbarium Haussknecht.
Und nicht nur das: Das Sammlungsportal der Jenaer Universität ist zudem mit der „digiCult-Verbund eG“ und der Projektgruppe Digitalisierung des Museumsverbandes Thüringen vernetzt. „Das ebnet uns den Weg zur Veröffentlichung in bestehenden Onlinedatenbanken“, erläutert Michael Lörzer. Der Leiter der Abteilung Informationsmanagement und -systeme der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) hat den Hut auf für die technische Realisierung dieses Projektes. „digiCult“ arbeite mit einer von Betriebssystemen unabhängigen webbasierten Software und die Daten würden auf dem Server der ThULB als Partner des Museumsverbandes gespeichert. Über „digiCult“ sind die Sammlungen der Jenaer Universität in weitere nationale und internationale Kulturdatenbanken eingebunden, etwa das Thüringer Museumsportal, die Deutsche Digitale Bibliothek und die Europäische Digitale Bibliothek Europeana, und erreiche so ein internationales Publikum.
HIER finden Sie das neue Sammlungsportal der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
« Morgen gibt es ab 23 Uhr „Friedhofsgeflüster mit der schwarzen Witwe“ auf dem Nordfriedhof in Jena „Ansehen des Jenaer Leibniz-Instituts für Alternsforschung / Fritz-Lipmann-Institut hat Schaden genommen“: Es gibt ernste Konzequenzen für den FLI-Direktor wegen wissenschaftlichen Fehlverhaltens »