„Es geht um Sieg, nicht um Platz“: OB Schröters erster Herausforderer heißt Dr. Thomas Nitzsche
Gestern Abend stellten die Freien Demokraten Jena-Saale-Holzland bei einer Kreisverbandsversammlung im Jenaer Paradiescafé die Weichen für die OB-Wahl im kommenden Frühjahr.
Dabei waren sich die Parteimitglieder schnell einig über den geeigneten Kandidaten und wählten ihren Vorsitzenden Dr. Thomas Nitzsche, der zugleich stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Thüringen und langjähriges Mitglied im Jenaer Stadtrat ist, einstimmig zum Herausforderer von Amtsinhaber Dr. Albrecht Schröter (SPD) – lediglich Nitzsche selbst enthielt sich der Stimme.
Am 1. Dezember 1975 in Zeulenroda geboren, kam er mit 14 Jahren ans Jenaer Mathe-Physik-Spezialgymnasium „Carl Zeiss“. Nach seinem Magister-Studium der Politikwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) ging es an die Dissertation. Als einer, der vom 1. Semester bis zum Magister sog. Hilfswissenschaftler des früheren FSU-Rektors Klaus Dicke war, mittlerweile Fachreferent in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek ist, fand Dr. Thomas Nitzsche die liberale Politik als wichtiges Betätigungsfeld.
Dies obwohl sich für ihn – nach eigener Feststellung – seine ersten „standespolitischen Erfahrungen“ (= O-Ton Nitzsche) im Fachschafts- und im Studierendenrat an der FSU „eher als abschreckend“ erwiesen. Und doch: nach einer Einladung zum seinerzeit kriselnden Liberalen-Nachwuchskreisverband „Julia“ ging es mit Nitzsches politischem Engagement steil bergauf: zwei Wochen später war er dessen stellvertretender Kreisvorsitzender. 2007 war er dann bereits Kreischef der Jenaer Stammpartei und eroberte zwei Jahre später bei der Kommunalwahl selbst einen Sitz für die liberale Ratsfraktion im Jenaer Stadtrat, war danach über alle Fraktionsgrenzen hinweg anerkannter Vorsitzender des Jenaer Jugendhilfeausschusses.
Als OB-Kandidat spielen er und die Freien Demokraten nicht auf Platz sondern Sieg, das sagte Dr. Thomas Nitzsche gestern im Paradiescafé. Unsere Stadt benötige ein „Umsteuern von der Spitze her“, denn Jenas Machthaber hätten sich lange genug „vom Wachstum tragen lassen“. Unterstützt wird er dabei im kommenden Jahr sowohl vom früheren Jena-OB und Ehrenbürger unserer Stadt, Dr. Peter Röhlinger, als auch vom gestern ebenfalls anwesenden Thüringens FDP-Landesvorsitzenden Thomas L. Kemmerich sowie einem gewaltigen Wahlkampfbudget „im mittleren fünfstelligen Eurobereich“, wie FDP-Schatzmeister Tim Wagner szolz bekannt gab. Dies alles zeige, wie ernst es die Freien Demokraten mit der Aktion „Nitzsche machts! Unser neuer OberBÜRGERmeister für Jena“ nehmen.
Und wie ist das mit der Favoriten-Rolle von Amtsinhaber Albrecht Schröter? Der sei bei weitem „kein unüberwindlicher Kandidat“, erklärte Nitzsche und pflegt das Bild des Herrn Turtur aus der „Jim Knopf“-Geschichte von Michael Ende: „Tutur ist ein Scheinriese. Je weiter man von ihm wegkommt, je größer wird er. Und alle haben Angst vor ihm.“ Gegenüber seiner Partei und der Mediengruppe Thüringen erläuterte der neue OB-Kandidat gestern bereits erste Grundziele seiner Kampagne. Alles weitere werde man in den kommenden Monaten sehen, ergänzte der neue OB-Kandidat, für den es seit heute auch eine spezielle Facebookseite gibt, die von seinem Mediateam verantwortet wird – heißt: Der Wahlkampf 2019 hat bereits heute begonnen.
« Das JenaWohnen-Projekt der „Friedensberg-Terrassen“ ist für den Deutschen Bauherrenpreis 2018 nominiert worden „Ein Zombie kehrt zurück“: Jenaer Wissenschaftler forschen über die Verharmlosung des Stalinismus »