„Abschluss einer erfolgreichen Reise“: Jena-Delegation zieht Bilanz ihres Besuchs in der chinesischen Partnerstadt Panyu (Teil 2)

22.11.17 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENA, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Abschluss einer erfolgreichen Reise“: Jena-Delegation zieht Bilanz ihres Besuchs in der chinesischen Partnerstadt Panyu (Teil 2)

Finanzdezernent Frank Jauch (Bildmitte) sitzt zwischen chinesischen Vertretern. – Foto © Stadt Jena

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der partnerschaftlichen Beziehungen der beiden Städte verbrachte eine von Finanzdezernent Frank Jauch angeführte Delegation aus Jena vom 11.11. bis zum 17.11.2017 eine knappe Woche im südchinesischen Panyu, Bezirk von Guanzhou, der drittgrößten Stadt Chinas und Hauptstadt der Provinz Guangdong. Neben Vertretern der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen und der Friedrich-Schiller-Universität Jena gehörten verschiedene Unternehmer, Kulturschaffende, Wissenschaftler und Vertreter des Sports der Delegation an, unter Ihnen der Unternehmer Dr. Olaf Conrad (JenaBatteries), das Jenaer Vokalensemble Octavians, der Gründer von Analytik Jena und Präsident des FC Carl Zeiss Jena (FCC) Klaus Berka, der Geschäftsführer des Jenaer Technologie- und Innovationsparks (TIP) Randolf Margull, die Leiterin des Forschungs- und Transferzentrums der Universität Kerstin Rötzler, die Professoren der Ernst-Abbe-Hochschule Schmager und Herbst sowie der Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs JenaKultur Jonas Zipf. Die Stadträte Elisabeth Wackernagel (CDU) und Frank Mechold (DIE LINKE) begleiteten die Delegation. Finanziert wurde die Reise aus Mitteln der Stadt Jena sowie der LEG Thüringen; organisiert von der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft (DCG) Jena mit ihren mitgereisten Vertretern Hong Wang, Minzhi Wu und Ulrike Gawalek. – Lesen Sie HIER Teil 1 des Berichts!

Die Ergebnisse der Kooperationsgespräche im Einzelnen:

Politik

Ranghohe Vertreter beider Städte unterzeichneten die Fortschreibung eines Vertrags bzgl. gegenseitiger Kooperationsinteressen und -absichten. Diese betreffen insbesondere das Format regelmäßiger Präsentations- und Austauschforen in zweijährig wechselndem Rythmus: des so genannten Panyu-Tags in Jena und des so genannten Jena-Tags in Panyu. Der nächste Jena-Tag soll auf Einladung des Generalkonsulats der Provinz Guangdong anlässlich des Tags der Deutschen Einheit 2019 in Panyu stattfinden; der nächste Panyu-Tag anlässlich der möglichen Eröffnung des neuen Fußballstadions in Jena 2020. Zudem sprach die Jenaer Seite die Einladung einer Delegation aus Panyu zu einem künstlerisch-wissenschaftlichen Marx-Symposium aus, das von JenaKultur und der FSU in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern der Jenaer Stadtgesellschaft anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx im Mai 2018 veranstaltet wird.

Wirtschaft

Aus einer Vielzahl an Gesprächsformaten – insbesondere rund um das Thema Smart City – konnten Unternehmensvertreter beider Seiten ein intensives Bild voneinander gewinnen. Nicht zuletzt anhand entsprechender Keynotes im Rahmen des eintägigen und mit über 100 Teilnehmern sehr gut besuchten Smart-City-Forums wurde deutlich, auf welch vielfältige Weisen Unternehmen sich dem Ziel einer Smart City annähern wollen – so etwa der kalifornische IT-Konzern Cisco Systems, der eine eigene Smart City mit 250.000 Einwohnern am Pearl River Delta, unweit von Panyu, plant. Innerhalb diskreter Einzelgespräche wurden zudem verschiedenartige Geschäftsbeziehungen angebahnt. So vermeldet etwa der Gründer von Analytik Jena (und Präsident des FCC) Klaus Berka weitgehende Geschäftspotentiale im laufenden und nächsten Jahr. Spätestens auf der Hitec-Fair in Shenzen offenbarte sich schließlich ein spürbares Interesse an Investitionen in Jenaer Photonik und Batterietechnik – namentlich JenaBatteries – sowie an Knowhow-Transfer und Forschungskooperationen, vor allem mit dem Institut für Angewandte Physik der FSU und seiner ersten Ausgründung Light-Trans.

Wissenschaft

Mit elf Studierenden und zwei Professoren bildeten Vertreter der EAH Jena einen integralen Bestandteil der Jenaer Delegation. Bei einer Kooperationsbesprechung zwischen der Leitung der Polytechnischen Hochschule Guangzhou und der Jenaer Delegation wurden die bisherigen Kooperationsabsichten beidseitig bekräftigt. Auch in Zukunft sollen sich Lehrende und Studierende auf loser Basis austauschen. Einen möglichen nächsten konkreten Anlass bietet ein künstlerisch-wissenschaftliches Symposium, das von JenaKultur und der FSU in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern der Jenaer Stadtgesellschaft anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx im Mai 2018 ausgerichtet wird. Erste diesbezügliche Gespräche mit der Leiterin der Karl-Marx-Fakultät vor Ort wurden aufgenommen und eine entsprechende Einladung ausgesprochen.

Kultur

Nach dem großen Erfolg einiger Konzerte der Jenaer Philharmonie bei der letzten Jenaer Delegationsreise 2013 zeigte sich bei dieser Reise das Vokalensemble Octavians in einem doppelten Sinn als idealer Türöffner und Botschafter Jenas: In erster Linie wussten die Sänger musikalisch zu begeistern; darüber hinaus repräsentierten sie als junge und hauptamtliche Wissenschaftler bzw. Studierende ein dynamisches Lebensgefühl in Jena. Mehrfach und ausdrücklich wurden ähnliche Kulturbeiträge zu künftigen Delegationsreisen gewünscht.

Sport

In kaum einem Bereich erscheinen langfristige Perspektiven für eine fruchtbare Zusammenarbeit so groß wie im Fußball. Nach den jüngsten Parteitagsbeschlüssen der KP strebt die chinesische Regierung eine mittelfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit für den chinesischen Fußball an. Bei einer Besichtigung der Fußballschule in Panyu erweist sich der Weg dorthin allerdings noch als weit. Immerhin bekräftigten beide Seiten – analog zu früheren Austauschaktivitäten rund um die Sportart Tischtennis – die gemeinsame Absicht, zukünftig chinesische Nachwuchsfussballer nach Jena und deutsche Nachwuchstrainer nach Panyu zu bringen.

Fazit: Insgesamt betrachtet können Reise und Kooperationsgespräche auf den verschiedenen beschriebenen Ebenen durchaus als Erfolg bewertet werden. Positiv fielen den Delegationsteilnehmern vor allem eine spürbare Lockerung der Gesprächsatmosphäre und eine wachsende Vertrautheit zwischen den Gesprächspartner auf. Nun gilt es, die geäußerten beidseitigen Absichtserklärungen vorbehaltlich der jeweiligen stadtinternen Diskussionen im Laufe der nächsten Jahre nachhaltig weiterzuentwickeln. Besonders herzlicher Dank gilt hierbei den engagierten Mitgliedern der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Jena.





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