„Jena bekommt eine Fußballarena“: In Kürze startet die europaweite Ausschreibung, aber zwei wichtige Fragen müssen erst noch geklärt werden
„Vorliegende Beschlüsse zum Sachverhalt“ heißt es immer lapidar auf den Deckblättern von Stadtratsvorlagen und im Falle des neuen Fußballstadions in unserer Stadt, das auf dem ehemaligen Ernst-Abbe-Sportfeld errichtet werden soll, sind dies nicht wenige. So etwa eine mit dem Titel „Umbau des Ernst-Abbe-Sportfeldes in eine DFL-taugliche Fußballarena“ oder eine zu den Grundsätzen des Vergabeverfahrens oder gleich vier mit dem Titel „Projektfortschritt Fußballarena“. Und genau um diese Fußballarena geht es bei unserem Monatsthema im November 2017.
Die Stadt Jena sucht nun in Kürze europaweit nach einem neuen Betreiber für ihre neue Fußballarena. Zwar wird die Stadt weiterhin Eigentümerin der Sportanlage bleiben, jedoch zukünftig nicht mehr deren Betreiberin. Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena ist an dem Vergabeverfahren nicht beteiligt, doch um die Vereinsinteressen in das Verfahren einzubringen, hatten die Stadt Jena und der FCC im September 2017 bereits eine sog. Eckpunktevereinbarung abgeschlossen. Diese wurde den Vergabeunterlagen an die möglichen Bieter als Pachtvertragsangebot beigefügt. Klar ist, das der FC Carl Zeiss eine ligaabhängige Pacht zahlen muss, heißt: in der 4. Liga werden pro Jahr rund 100.000 Euro fällig, in der 3. Liga sind es um die 500.000 Euro und in der 2. Fußballbundesliga werden dies etwa 1,5 Millionen Euro sein.
Anfang Juni hatte der Jenaer Stadtrat beschlossen, das Ernst-Abbe Sportfeld zu einem reinen Fußballstadion mit dann 15.500 Plätzen umzubauen. Leichtathletik wird in unserer Stadt ihren angestammten Platz im Stadion räumen müssen und künftig auf einer Extra-Anlage stattfinden. Die Gesamtkosten des Projektes werden auf über 50 Millionen Euro geschätzt. Ein Privatinvestor soll die Hälfte vorfinanzieren. Falls sich die FCC-Fans mit ihrer Forderung durchsetzen, ihren Platz in der Südkurve zu behalten, könnte es sogar noch um mehrere Millionen Euro teurer werden. 2021 – so das ambitionierte Ziel – soll der Umbau abgeschlossen sein.
Der Stadionumbau und das Vergabeverfahren für den neuen Betreiber sollen Anfang 2018 europaweit ausgeschrieben werden, wobei die Ausschreibe-Phase nach Einschätzung der Stadtverwaltung etwa ein Jahr dauern könnte. Zu den derzeit noch ungeklärten Fragen der Südkurven-Nutzung sowie der Nutzung des Stadions während der Umbauphase tagt der Jenaer Stadtrat Mitte Dezember.
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