„Neugestaltung als Jugendprojekt“: Optisch verändert präsentiert sich die städtische Toilette im Jenaer Paradies

18.01.18 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Neugestaltung als Jugendprojekt“: Optisch verändert präsentiert sich die städtische Toilette im Jenaer Paradies

Oberbürgermeister Albrecht Schröter (v.l.) im Gespräch mit den beiden Farbgefühl-Künstlern Andreas Pook und Michael Drosdek. – Foto © Stadt Jena Roswitha Putz

(JEZT / Roswitha Putz) – Die neu gestaltete Fassade der Toilettenanlage auf der Rasenmühleninsel in Jena ist fertig und wurde am Dienstag symbolische an die Stadt Jena übergeben. Das Häuschen zieren jetzt statt einer einheitlich grauen Wandfarbe verschiedene Graffiti. Diese wurden von professionellen Sprayern der Firma “Farbgefühl” gemeinsam mit jungen Leuten, die sich gerne im Paradies aufhalten, aufgebracht. Die jungen Leute hatten zuvor in einem Workshop von den Profis gelernt, wie man richtig mit Spraydosen umgeht.

„Mein ausdrücklicher Dank gilt nicht nur der Firma Farbgefühl, sondern ausdrücklich auch den jungen Leuten, die ihre Ideen und Kreativität aktiv eingebracht und auch umgesetzt haben. Sie können wirklich stolz auf ihre Arbeit sein“, sagte Oberbürgermeister Albrecht Schröter bei der Übergabe. Die Neugestaltung der Fassade war nötig, da die ursprünglich grauen Wände häufig von Unbekannten, , die sich gerne im Paradies aufhielten, beschmiert worden waren. Das sah nicht nur sehr unschön aus, sondern hatte auch erhebliche Kosten verursacht: Die Reinigung der kompletten Fassade kann mit rund 2.500 Euro zu Buche schlagen. Zwischenzeitlich wurde auch versucht, die Fassade der Pardies-Toilette zu bepflanzen, doch stiegen Personen, die sich gerne im Paradies aufhielten, über das hierfür befestigte Pflanzgitter auf das Dach und beschädigten dieses.

Eine Seite der neu gestalteten Toilettenanlage auf der Rasenmühleninsel mit der Thematik „Fallende Spraydosen“. – Foto © Stadt Jena Roswitha Putz

„Eine mit Graffiti gestaltet Fassade hat gegenüber einfarbigen Wänden den Vorteil, dass sie selten beschmiert wird. Das haben die Erfahrungen an anderen Standorten gezeigt“, erklärte Katrin Höckrich, stellvertretende Werkleiterin des Kommunalservice Jena (KSJ), der für die Toilette im  Paradies zuständig ist, am Dienstag. Da die Toilettenanlage im denkmalgeschützten Park steht, seien vor allem Beige- und Sandtöne verwendet wprden. Durch diese deutlich zurückgenommene Farbwahl komme die neue Gestaltung dem ursprünglichen Gestaltungsziel recht nahe, so die Stadt Jena.

Die Firma Farbgefühl hatte den Auftrag erhalten, da KSJ bereits in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit den Sprayern gemacht hatte. Die Künstler zeichnet Kreativität, Professionalität und Qualität aus. In diesem speziellen Fall war aber auch ihr besonderer Draht zu jungen Menschen ausschlaggebend, da die Erstellung des Graffiti-Werkes von vornherein als Jugendprojekt geplant war. Die Jugendlichen, die sich beteiligten haben, verbringen ihre Freizeit im Paradies und hatten deshalb Interesse an der Mitgestaltung. Mit dem Projekt verbindet die Stadt die Hoffnung, die Identifikation mit dem Park und seinen Einrichtungen zu stärken. Das Projekt diente aber auch der Kommunikation zwischen den verschiedenen Jugendgruppen und Nutzern des Parks.





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