„Alle Macht den Carl-Zeiss-Genossen“: Vertreterversammlung der WG wählt Aufsichtsrat ab

21.02.18 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Alle Macht den Carl-Zeiss-Genossen“: Vertreterversammlung der WG wählt Aufsichtsrat ab

Seit Monaten brodelte die Unzufriedenhait und am gestigen Tag entlud sie sich in einer spekakulären Entscheidung: Die Mitglieder der Jenaer Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss (WG „Carl Zeiss“)  haben auf einer außerordentlichen Vertreterversammlung in der Sparkassen-Arena Burgau mit deutlicher Mehrheit ihren gesamten Aufsichtsrat abgewählt – eine Form demokratischer Selbstkontrolle und mustergültiges Beispiel für das Funktionieren der genossenschaftlichen Idee.

Zugleich widerriefen die 74 Mitglieder die Vertreterversammlung der WG, die im letzten Jahr vom Aufsichtsrat getroffene Entscheidung, Thomas Buckreus zum neuen Vorstandsmitglied zu bestellen. Friedrich-Wilhelm Gebhardt, Jenaer Stadtratsmitglied und zugleich Ortsteilbürgermeister von Winzerla, sprach als einer der Sprecher der „Carl Zeiss“-Genossen davon, dass es dem bisherigen Aufsichtsrat nicht nur an Transparenz in seinen Entscheidungen mangele, er warf dem kurz danach abgewählten Gremium sogar rufschädigendes Verhalten vor.

Bei den Querelen ging es vor allem darum, dass Klaus-Dieter Boshold – seit 2006 hauptamtliches Vorstandsmitglied der größten Genossenschaft in Thüringen – dem zukünftigen Vostand der WG „Carl Zeiss“ nicht mehr angehören sollte. Dies obwohl der Aufsichtsrat keine Kritik an ihm geübt hatte und gar dem gesamten Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Dank und Anerkennung für die im Geschäftsjahr 2016 geleistete gute Arbeit“ aussprach, wie man im Geschäftsbericht 2016 nachlesen kann. Offenbar sollte seine Stelle an Thomas Buckreus, früher bei der WG „Carl Zeiss“ und heute an der Spitze der der Freiberger Wohnungsgenossenschaft, übergehen.

Wann ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden kann, steht noch nicht fest; der abgewählte Vorsitzende des Aufsichtsrates, Rechtsanwalt Peter Voß, stand zudem für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung.





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