„Was die Seele beeinflusst“: UKJ-Experten informieren morgen beim „Patientenforum“ über den Einfluss des Berufs auf die seelische Gesundheit
(Anne Boettner) – Sich seelisch und geistig wohl zu fühlen ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, zufrieden und leistungsfähig zu sein. Psychische Beeinträchtigungen sind jedoch weit verbreitet – auch im Arbeitsleben. Ob hoher Zeitdruck oder fachliche Überforderung bei der Arbeit, verschiedene Faktoren können die Gesundheit beeinflussen. Welche Risikofaktoren es gibt und wie ihnen begegnet werden kann, stellen die Experten der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und des Instituts für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie am UKJ beim Patientenforum zum Thema „Wie Arbeit psychische Gesundheit beeinflusst“ am 8. März vor. Die kostenfreie Veranstaltung findet um 18 Uhr im Hörsaal der Klinik am Standort Philosophenweg statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
„Ein neuer Arbeitgeber, veränderte Arbeitsabläufe oder eine neue Position innerhalb des Unternehmens – oft entstehen dadurch Stress und psychische Belastungen unabhängig vom jeweils ausgeübten Beruf“, weiß Dr. Wolf Greiner, Oberarzt an der psychosomatischen und psychoonkologischen Tagesklinik am UKJ. „Deshalb sollte vor allem in Phasen des Umbruchs und der beruflichen Neuausrichtung auf die seelische Gesundheit geachtet werden, um Erkrankungen wie Depression oder Burnout zu vermeiden.“ Wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber dies im Arbeitsalltag umsetzen können und welche Rolle dabei die Freizeitgestaltung oder die sogenannte Work-Life-Balance spielt, zeigt der Facharzt in seinem Vortrag auf.
Einen weiteren Schwerpunkt der Veranstaltung bildet das Thema Neuro-Enhancement. Dieser Begriff bezeichnet die Einnahme psychoaktiver Medikamente durch gesunde Personen, um die kognitive Funktion oder das psychische Befinden zu verbessern. „Beim Neuro-Enhancement stehen einem fraglichen Nutzen eine Reihe von Risiken gegenüber. Denn die Medikamente können kurzfristig zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Nervosität oder Schlafstörungen führen, langfristig auch abhängig machen und psychischen Erkrankungen auslösen“, so Dr. Uta Pietsch, Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKJ. In ihrem Vortrag geht die Fachärztin auf die Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen von Medikamenten wie Ritalin oder Ginko biloba ein und klärt, ob bereits Kaffee, Zigaretten und Alkohol dem Neuro-Enhancement zuzuordnen sind. Im Anschluss an die Vorträge können die Zuhörer mit beiden klinisch erfahrenen Referenten ins Gespräch kommen und individuelle Fragen stellen.
Hintergrund: Die Veranstaltungsreihe „Patientenforum der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie“
Diese Veranstaltung bildet den Auftakt der Veranstaltungsreihe „Patientenforum“ der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Von März bis Juni können sich Betroffene und Interessierte einmal monatlich zu Themen wie dem Einfluss der Arbeit oder der Vergangenheit auf die aktuelle persönliche Situation, der Erkrankung Autismus oder zu psychiatrischen Therapieformen informieren.
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