„5.500 Euro Geldstrafe gegen den FC Carl Zeiss“: Keine Gnade des DFB – auch in den „Wochen gegen Rassismus“
Am Montag erschien die gemeinsame Erklärung des FC Carl Zeiss zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus, die nachstehend veröffentlicht wird. Zugleich gab es jedoch eine Strafe des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Höhe von 5.500 Euro gegen den Jenaer Traditionsverein, ausgesprochen wegen des Fehlverhaltens seiner Fans.
Wie es von Seiten des DFB hieß, ahndete der Verband damit zum einen den Angriff auf Fans des SV Werder Bremen II beim Heimspiel am 18.01.2018, als mehrere Anhänger des Weserclubs verletzt wurden. Zum anderen wurde in die Strafe das Abbrennen von Pyrotechnik beim Spiel gegen den VfL Osnabrück am 25.11.2017 und das Verbrennen von zwei Fan-Schals des Karlsruher Sport Clubs beim Spiel gegen Karlsruhe am 09.12.2017 aufgenommen. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht, da der FCC hiergegen noch Einspruch einlegen kann.
Bleibt es bei diesem Urteil, rückt Jena in der Strafenrangliste des DFB mit einer Gesamtstrafe von 9.800 Euro in dieser Saison auf den siebten Platz vor. Nicht im Urteil wertend enthalten sind die Vorkommnisse anlässlich des Thüringenderbys gegen Rot-Weiß Erfurt vom 25.02.2018.
Hier die Erklärung zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus:
„DFB, DFL, NOFV, die Fußballvereine, ihre Spieler und Fans sind ein wichtiger Bestandteil der demokratischen Gesellschaft. Fußball überwindet Grenzen, baut Brücken und verbindet Menschen – unabhängig von Glaube, Herkunft, Hautfarbe oder sexueller Identität. Bis zu 80.000 Fußballspiele führen in Deutschland jede Woche immer wieder aufs Neue Millionen Menschen zusammen.
In unserem Sport stehen gegenseitiger Respekt, Teamgeist und Solidarität an oberster Stelle. Ganz gleich ob daheim oder beim Auswärtsspiel: Wir sehen nicht tatenlos zu, wenn Hetze und Gewalt zunehmen. Deshalb unterstützen wir die diesjährigen „Internationalen Wochen gegen Rassismus“. Wir rufen alle Fußballbegeisterten auf, „Nein!“ zu rassistischen und fremdenfeindlichen Parolen zu sagen.
Wir stehen zusammen – gegen Rassismus und für 100% Menschenwürde. Denn ein bisschen Men-schenwürde gibt es nicht.
Die INTERNATIONALEN WOCHEN GEGEN RASSISMUS gehen auf einen Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen zurück. Sie erinnern an das „Massaker von Sharpeville“, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 im Township Sharpeville 69 friedlich Demonstrierende erschoss.
In Deutschland und ganz Europa finden jährlich mehrere tausend Veranstaltungen von Vereinen, Organisationen, Schulen und dem Sport statt, die öffentlichkeitswirksam Zeichen gegen Rassismus setzen und für eine Gesellschaft, die von der Achtung der Menschenwürde geprägt ist. Zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2017 wurden erstmals über 1.700 Aktionen dokumentiert – so viel Engagement gab es noch nie.
Die Anzahl und Vielfalt der Veranstaltungen zeigen, dass die UN-Wochen gegen Rassismus eine immer stärkere Bewegung werden. Dieses beeindruckende Signal ist auch nötig, um deutlich zu machen, dass sich viele in unserer Gesellschaft Rassismus entgegenstellen und menschenfeindliche Angriffe gegen Minderheiten und rassistische Verletzungen der Menschenwürde nicht hinnehmen wollen.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus finden vom 12. bis 25. März 2018 statt unter dem Motto „100% MENSCHENWÜRDE – ZUSAMMEN GEGEN RASSISMUS“ – Mehr Infos findet man unter www.internationale-wochen-gegen-rassismus.de.“
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