„OB Wahl in Jena“: Viele BewerberInnen haben den Fahrradverkehr im Blick, einer machte bei der ADFC-Umfrage nicht mit
(ADFC) – Fast alle BewerberInnen für das Jenaer Oberbürgermeister-Amt sehen im Radverkehr einen wichtigen Faktor für die Mobilität in der Saalestadt. Das ergab eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs kurz vor der OB-Wahl. Die Mehrheit der OB-Kandidaten sieht jedoch beim Öffentlichen Verkehr und motorisierten Individualverkehr deutlich größeren Nachholbedarf und möchte ihre Aktivitäten hauptsächlich auf diese Verkehrsarten lenken. Verbesserungen für den Fahrradverkehr möchte die Mehrzahl der Befragten vorrangig in der Innenstadt realisieren.
Als wichtigstes Handlungsfeld beim Thema „Fahrrad“ sieht die Mehrzahl der OB-Kandidaten die Innenstadt, deren Durchquerung zu Recht als unkomfortabel wahrgenommen wird; dabei werden auch Umgehungsvarianten über den Grabenring erwogen, ebenso wie eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen im Stadtgebiet. Weiterhin werden von Frau Flämmich-Winckler und Herrn Peisker die Nord-Süd-Querung der Camsdorfer Brücke und von Frau Dr. Jänchen, Herrn Jankowski und Herrn Schröter die Radverbindung über das „Gleis 3“ zum Beutenberg als vorrangige Projekte genannt. Dr. Nitzsche hinterfragt die Einrichtung von Schutzstreifen auf der Fahrbahn kritisch.
Insgesamt hätten alle Befragten, die an der Befragung teilnahmen*, die Absicht, die Rolle des Fahrrades im Jenaer Stadtverkehr zu stärken, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten, hieß es. Man erwarte bei keinem Kandidaten einen radikalen Bruch mit dem bisherigen Kurs, aber auch keine signifikanten Verbesserungen in kurzer Zeit, erklärte der ADFC. Der Wortlaut aller Antworten kann auf www.adfc-jena.de eingesehen werden.
* = Einer der neun Kandidaten machte bei der Umfrage nicht mit: der parteilose Arne Petrich, der auch am Donnerstag in der Goethe-Galerie im Reigen der anderen Acht fehlte. Zur ADFC-Umfragte teilte Petrich mit: „Ich habe die Fragen nicht beantwortet, da ich derzeit die Situation nicht einschätzen kann und auch nicht will. (…) Meine persönliche Meinung spielt hier keine Rolle! (…) Versprechungen überlasse ich den parteipolitischen Akteuren, die auf einmal wieder ganz schnell etwas umsetzen wollen. Ich finde vieles davon unglaubwürdig.“
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