„Bittere 1:5 Heimklatsche“: Aufstiegsaspirant Magdeburg spielte den FCC schwindelig
(JEZT / FCC News) – Die Magdeburger kamen am gestrigen Dienstag mit einer Serie von sieben Spielen ohne Niederlage zum Flutlichtspiel an die Saale. Zudem hatten sie in den letzten acht Spielen gegen den FCC bei einem Remis siebenmal gewinnen können.
Wer weiß, was aus diesen Serien geworden wäre, hätte der Blitzstart der Hausherren – die in dieser Saison beinahe alle ihrer Heimspiele ohne Niederlage beenden konnten- in eine frühe Führung gemündet, doch FCM-Keeper Alexander Brunst lenkte Wolframs-Powerschuss zur Ecke. Nach vier Minuten gab es bereits den dritten Eckball für Blau-Gelb-Weiß, doch als Grösch nicht ans Leder kam, lief der erste Magdeburger Konter, den Costly mit einem Schrägschuss am Dreiangel vorbei abschloss. Wiederum im Gegenzug prüfte der vormalige Magdeburger in den Jenaer Reihen, Jan Löhmannsröben aus 19 Metern den FCM-Torwart mit einem Flachschuss.
Nach dieser turbulenten Anfangsphase schien das Match zum ersten Mal Luft holen zu wollen, als Schiedsrichter Tobias Reichel auf den Elfmeterpunkt zeigt. Kühne soll Türpitz am Trikot gezupft haben. Eine alte Fußballerweisheit ignorierend, tritt der Gefoulte selbst an und und scheitert prompt an Jo Coppens. Leider musste Jenas Torhüter den Ball dabei aber nach vorn prallen lassen. Aufgrund des kürzesten Weges zum Ball hat Türpitz letztlich keine Mühe, doch noch zu verwandeln – und es sollte nicht der letzte Elfer des Tages sein.
In Minute 23 foulte Cros Costly im Strafraum. Wieder ertönte der Elfmeterpfiff. Türspitz ging diesmal auf Nummer sicher, traf scharf unten links, auch wenn Coppens die Ecke geahnt hatte. „Auswärtssieg“, riefen die Magdeburger Fans bereits nach 25 Minuten, obwohl die Jenaer bis dahin auf Augenhöhe mit dem FMC waren, hätten ebenfalls schon zweiTreffer auf der Habenseite führen können. Und sie ließen sich auch durch den zweiten Rückschlag nicht entmutigen, kamen insbesondere über die rechte Seite ein ums andere Mal schnell an den gegnerischen Sechzehner. Das nächste Tor aber gelang wieder den Anderen. Dabei warteten wir zunächst vergebens auf Abseitsfahne und -pfiff. Selbst als diese ausblieben, schien die Situation alles andere als aussichtslos, hatte Christian Beck doch neben Guillaume Cros noch zwei weitere Verteidiger um sich herum stehen. Aber Beck ist nicht nur Spielführer, sondern eben auch Torjäger. Und so einer braucht nur eine Körperdrehung, um den Ball an allen Gegenspielern vorbei ins lange Eck zu schlenzen: Traumtor würde man sagen, wenn es nicht so bitter für den FCC gewesen wäre.
Halbzeit zwei begann mit einem trockenen Schuss von Andre Hainault, der urplötzlich unten rechts in die Maschen des Jenaer Netzes baumelte und das 0:4 markierte. Sicherlich hatten sich die Spieler von Mark Zimmermann in der Kabine nochmal gestrafft, sich einen frühen Anschlusstreffer vorgenommen, um dann nicht mal zwei Minuten nach Wiederanpfiff dies. Dass um die 50. Minute herum gleich zwei Abwehrspieler das Feld verließen, hatte unterschiedliche Gründe. Musste Cros einer taktischen Idee Platz machen, ging es für Grösch aufgrund einer Verletzung nicht weiter. Kevin Pannewitz musste mit spärlicher Abwehr-Erfahrung aus Jenaer Anfangszeiten in der 2. Mannschaft plötzlich einen ungewohnten Part im Deckungszentrum übernehmen.
56 Minuten sind gespielt, als Eckardt Starke anspielt, dieser Torwart Brunst umläuft und den Ball gegen den Pfosten schiebt. Maximilian Wolfram hatte dieses Mal mehr Glück und konnte zum Ehrentreffer abstauben. Aber nur drei Minuten später läuft Pannewitz in Costly rein. Dieser Elfmeter war nun wirklich unstrittig und wurde von Türpitz sicher verwandelt. Sieben Minuten darauf bot sich Wolfram eine weitere Gelegenheit zum Torabschluss, doch holte Handke den Schuss von der Torlinie. Die restliche Spielzeit bestreiten beide Teams weitestgehend im Schongang. Nur ein zu kurzer Rückpass von Pannewitz zu seinem Schlussmann sorgt für einen Moment Aufregung. Coppens vermag gegen Lohkemper das halbe Dutzend zu verhindern.
Aufgrund der Art und Weise, wie diese hohe Niederlage zustande gekommen ist, muss sich die Jenaer Mannschaft nicht von ihrer Linie abbringen lassen. Gleichwohl hat sie und ihrem Coach vor Augen geführt, was noch fehlt gegenüber einer echten Spitzenmannschaft in Liga 3. Mark Zimmermann: „Glückwunsch an Magdeburg für ein absolut starkes Spiel. Die Stabilität hat uns Magdeburg absolut voraus. 30 Punkte Differenz kommen halt auch nicht von ungefähr. Wir sind gut ins Spiel gekommen, aber uns defensiv zu naiv verhalten. Da sind wir zu grün. Ab und zu ist es uns gelungen, zu Chancen zu kommen. Doch wenn du dann solche Fehler machst, darfst du dich nicht wundern, wenn du hier 1:5 verlierst und eine Demonstration bekommst, wie Drittligafußball aussieht.“
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