„Grandioser Saisonausklang“: Der FCC komplettiert seine Siegesserie mit einem 3:2 in Karlsruhe
(FCC News / Wikipedia) – Am 13. Mai 1903 wurde der Fußball-Klub der Firma Carl Zeiß Jena gegründet. Ihm gehörten anfangs ausschließlich Angestellte der Firma Carl Zeiss an, doch zum 1. Juli 1904 wurde die Mitgliedschaft der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Sowjetischen Besatzungszone alle Vereine verboten. 1946 wurde die daher SG Ernst-Abbe Jena gegründet, die den verein weiterführt. Mehrere Namensänderungen folgten, doch ab 1956 entwickelte sich die Jenaer Fußball-Mannschaft zu einer Größe im DDR-Fußballsport. Am 20. Januar 1966 wurde schließlich der FC Carl Zeiss Jena im Jenaer Volkshaus neu gegründet. In den 1970er Jahren stellte Jena zahlreiche Spieler der DDR-Nationalmannschaft, darunter Peter Ducke, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit und Hans-Ulrich Grapenthin. In der Ewigen Tabelle der DDR-Oberliga nimmt der FC Carl Zeiss Jena den Spitzenplatz ein. Morgen jährt sich die Vereinsgründung zum 115. Mal.
Eine würdigeren Rahmen für den Abschluss einer gelungenen Erstlingssaison nach dem Wiederaufstieg in die 3. Liga hätte man sich daher kaum wünschen können. Bei strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und vor knapp 15.000 bestens aufgelegten Fans – darunter knapp 1.000 Jenaer Schlachtenbummler – im altehrwürdigen Wildparkstadion zeigten sowohl der gastgebende KSC als auch der FC Carl Zeiss Jena ein ereignis- und chancenreiches Spiel. Der FCC hatte sich vorgenommen, die 50-Punkte-Marke zu knacken und den zuhause noch ungeschlagenen Badenern ein Bein zu stellen. Der KSC indes wollte seinen Heimnimbus wahren und natürlich mit einem Erfolgserlebnis in die wichtige Relegationswoche gehen, in der es im Hinspiel um den Aufstieg in die 2. Bundesliga geht.
Nach 17 Sekunden klingelte es bereits im Jenaer Kasten. Marvin Pourie nutzte nach Vorarbeit von Anton Fink die sich im bietende Gelegneheit unter gütiger Mithilfe des Innenpfostens zur blitzschnellen 1:0 Führung des KSC. Jena musste sich nur kurz schütteln und kam binnen weniger Minuten selbst zu hochkarätigen Möglichkeiten für Manfred Starket (6.), Julian Günther-Schmidt (9.) und Timmy Thiele (10.). Beide Teams agierten mit offenem Visier, so dass es nach den ersten 20 Minuten gut und gern auch 3:3 hätte stehen können. Dabei zeigte der KSC, den Trainer Alois Schwartzs auf fünf Postionen veränderte, ungewohnte Schwächen in der ansionsten stärksten Defensive der Liga. Nach 21 Minuten hatte Julian Günther Schmidt den längst überfälligen Ausgleich auf dem Kopf, verfehlte aber knapp. Es folgten weiter teils sehr gute Möglichkeiten vor allem fpür die Jenaer Mannschaft, die allesamt ungenutzt blieben – bis zur 27. Spielminute. Da war es Timmy Thiele, der seine zweite Eins-gegen-eins-Situation gegen KSC-Schlussmann Orlishausen dieses mal erfolgreich abschließen und zum 1:1 Ausgleich vollenden konnte. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit nutzte Julian Günther-Schmidt eine Unachtsamkeit Orlishausens, der auf der Linie kleben blieb, um aus Nahdistanz zum verdienten 2:1 der Zeiss-Elf abzuschließen (41.).
Nach einer spektakulären ersten Spielhälfte ging es in Halbzweit zwei etwas ruhiger zu, ohne dass es dabei langweilig war. Es blieb ein chancenreiches Spiel, dass sich auf einem hohen Niveau beruhigt hatte. Aufreibend blieb es auf jeden Fall. Kurz nach Wiederanpfiff spitzelte Karlsruhes Lorenz den Ball aus schier unmöglichem Winkel an den Innenpfosten, von wo das Spielgerät auf der Torlinie trudelte. Dennis Slamar gelang schließlich mit etwas Glück und Geschick, die Situation zu bereinigen (48.). Nach knapp einer Stunde verließ der fleißige Günther-Schmidt den Platz. Für ihn kam Domeinik Bock ins Spiel, der auch gleich eine erste guite Möglichkmeit auf dem Fuß hatte (56.). Doch das Tor schossen die Anderen! Nach einem zweifelhaften Freistoßpfiff für den KSC schlief die Jenaer Mannschaft, während die Karlsruher schnell ausführten und Jo Coppens wiederholt Kopf und Kragen risieren musste. Obwohl er den Ball traf, entschied Schiedsrichter Badstübner auf Elfmeter, den Wanitzek eiskalt in die Mitte zum 2:2 verwandelte (60.). Der Schlusspunkt aber gehörte dem FCC. Dominik Bock war es vorbehalten, den ihm durch einen Pressschlag unvermittelt vor die Füße gefallenen Ball im Tor der Hausherren zum viel umjubelten 3:2-Siegtreffer für die Zeiss-Elf zu verwandeln. Der Rest war Jubel … auch über Rang 11 der Abschlusstabelle!
Mark Zimmermann (Jena): „Wir hatten vor dem Spiel die Motivation, dass der KSC Zuhause noch ungeschlagen ist und wollten selbst die 50-Punkte-Marke knacken. Wir waren in toller Stimmung schon vor dem Spiel. Die Wucht auch mit den Zuschauern hat uns am Anfang aber auch hart getroffen. Da hätte es auch 0:2 oder 0:3 stehen können. Wir haben dann den Schlüssel gefunden, das Spiel noch vor der Pause zu drehen. In der zweiten Halbzeit bekommen wir ein unglückliches Gegentor und machen ein glückliches 3:2. Wir würden gern wieder hier herkommen, doch ich wünsche Alois Schwartz und dem KSC alles Gute und den Aufstieg.“
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