Heute ist der Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten „800 Jahre Ersterwähnung Löbstedt“

02.06.18 • FREIZEIT & GARTEN, INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu Heute ist der Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten „800 Jahre Ersterwähnung Löbstedt“

Seit gestern und noch bis morgen steigen im Jenaer Ortsteil zwischen dem Gewerbegebiet Saalepark, der Bundesstraße 88, dem Flurweg und der Saale die Feierlichkeiten „800 Jahre Löbstedt“. Nur rund drei Kilometer nördlich des eher hektischen Stadtzentrums von Jena gelegen, hat sich in Löbstedt bis heute der beruhihgende Charakter eines historischen Dorfkerns erhalten. Mittelpunkt des ehemaligen Küchenbauern- und Industriearbeiterdorfs mit derzeit rund 770 Einwohnern ist die St. Marien-Magdalenen-Kirche, die 2012 ihr 300-jähriges Bestehen feiern konnte.

Was viele Jenaerinnen und Jenaer nicht wissen und deshalb vielleicht eher zum Ortsteil Jena-Nord verorten würden: Zu Löbstedt gehört das Carl-Zeiss-Spezial-Gymnasium ebenso und wie ehemalige „Milchhof“, der heute „Kaufland“ beheimatet. In den letzten Monaten hatte es in Löbstedt aber auch viele Irritationen um den sog. Wagenplatz gegeben (auch „Wagenburg“ genannt), den der scheidende Oberbürgermeister – ohne hiervon die Löbstedter Bürger oder den ortstteirat zu informieren – „auf eigene Kappe“ in Löbstedt an der Saale entstehen ließ.

Zur Historie: Zwischen 1935 und 1939 entdeckte man in Löbstedt Überreste eines Urnenfriedhofes aus frühbronzezeitlicher Zeit, der auf eine Besiedlung Löbstedts bereits 1.000 bis 800 vor Christus hinweist. 1218: in einer Urkunde bestätigt der thüringische Landgraf Ludwig IV., dass ein Ulrich von Balgstädt auf Güter zu „Lobeschitz“ (= Löbstedt) zugunsten des Klosters Lausnitz verzichte, welche seine Mutter dem Kloster vor 20 Jahren überlassen habe. 1316: Erste Erwähnung des Mönchebergs. Die Flurbezeichnung existiert heute noch. 1333: Das Rautal („Ruwental“), als Verbindung zwischen Löbstedt und Closewitz wird erstmals genannt. 1385: Ersterwähnung einer Kirche in Löbstedt. 1434: Der Steinbach wird erstmals genannt. 1514: Löbstedt liefert mehr als 29 Eimer Wein (1 Eimer = 70 Liter) nach Jena; darunter zehn an die Nonnen des Michaelisklosters. 1536: Am Montag nach Pfingsten fallen 200 gerüstete Jenaer in das Dorf Löbstedt ein und zerstörten alle dortigen Bierfässer, da die Löbstedter widerrechtlich Bier geschenkt haben sollen (= auch genannt: der Löbstedter Bierkrieg).

Blick auf Löbstedt – Luftbild-Foto © Stadt Jena / Ballonteam Jena

8. Juni 1613: Thüringer Sündflut = Riesige Überschwemmungen nach mehrstündigen Regen, verbunden mit Gewitter und Hagelschauern. 31. Juli 1712: Kirchweihe der bis heute bestehenden Löbstedter Kirche; das Glanzstück der Kirche war ein romantischer Altarleuchter aus dem 12. Jahrhundert. 8. Mai 1770: Die Löbstedter Einwohner beklagen sich bei der Weimarer Regentin Anna Amalia darüber, dass sie die ihnen abverlangten Frondienste zur Erhaltung der Straße Mittelweg nicht mehr zu leisten in der Lage seien. Bei starkem Regen stünde zwischen Jena und Löbstedt ein regelrechter See. Die Landesregierung regte daraufhin den Bau der neuen Straße an (heute: Naumburger Straße), die außerhalb des Saalehochwassers liegen solle. 1. Mai 1874: Eröffnung der „Saalebahn“ – der ersten Eisenbahnverbindung; kurz zuvor ist die Löbstedter Straße entstanden. 25. Juni 1901: Inbetriebnahme der Straßenbahnlinie zwischen dem E-Werk über Löbstedt nach Zwätzen. 14. Februar 1921: Der Jenaer Gemeinderat beschließt die Eingemeindung mehrerer Dörfer – darunter auch Löbstedt. 2018: Der Ortsteil Jena-Löbstedt feiert sein 800-jähriges Gründungsjubiläum und veröffentlicht zu dieser Jubiläumsfeier den zweiten Band der Ortsteilchronik.

HIER geht es zum Flyer zur 800-Jahr-Feier, DORT findet man die Homepage von Löbstedt. Und DA gibt es allen Infos zu den Feierlichkeiten!





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