„RESOLUT Projekt“: Runde Tische in der Gesundheitsregion Nordthüringen
(UKJ/HSN) – Kein Arzt? Keine Arbeit? Kein Bus? Das RESOLUT Projekt lädt Bürgerinnen und Bürger, Betriebe oder Initiativen an den Runden Tisch, um die Fragen und Probleme aufzunehmen, die die Menschen der Region bewegen. Damit starten die Projektpartner Uniklinikum Jena, Hochschule Nordhausen und Deutsche Krebsgesellschaft den zweiten Arbeitsschritt ihrer Strategieentwicklung zur Verbesserung der Versorgung von Krebspatienten und ihren Familien, um die regionale Entwicklung und die Lebensqualität in Nordthüringen zu fördern.
In der Region zwischen Hainich und Kyffhäuser, Eichsfeld und Harz machen sich viele Menschen Gedanken, wie sie in Zukunft versorgt sein werden, wenn eine schwere Krankheit wie Krebs sie oder ihre Familien trifft. Mitarbeiter in Kliniken, Praxen und Pflegediensten stehen vor großen Herausforderungen in der Versorgung dieser Menschen. Und kleine und mittelständische Betriebe überlegen, was passiert, wenn ein Mitarbeiter selber erkrankt oder sich in der Pflege eines erkrankten Angehörigen engagiert und damit belastet wird.
„Nur, wenn wir ein Konzept entwickeln, das viele dieser Probleme gleichzeitig löst, werden wir erfolgreich sein – erfolgreich, um in einer strukturschwachen Region gute Versorgung von kranken Menschen zu sichern. Und erfolgreich im Wettbewerb um eine große Fördersumme für die Region, mit der wir dieses Konzept umsetzen und nachhaltig etwas mit den Menschen der Region zusammen verändern können“, erklärt die Onkologin Prof. Dr. Jutta Hübner vom Universitätsklinikum Jena. Nach vielen Gesprächen, die Mitarbeiter des Universitätsklinikums und der Hochschule in den letzten Wochen in der Region mit Akteuren geführt haben, starten jetzt die Runden Tische.
In jedem Nordthüringer Landkreis gibt es an zwei Tagen für jeden Interessierten die Möglichkeit, sich zu beteiligen, zuzuhören, mitzureden und Ideen zu entwickeln. Angesprochen sind alle: von ambulanten Pflegediensten über Arztpraxen und Betriebe aller Fachbereiche bis zu zivilgesellschaftlichen Institutionen wie Vereine und Initiativen. „Das Projekt RESOLUT eröffnet gerade im ländlichen Raum neue Versorgungsperspektiven für onkologische Patienten. Ähnlich, wie bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung SAPV kann es gelingen, sektorübergreifende Versorgung zu stärken und zu verbessern. Gerade qualitativ sind große Verbesserungen für jeden einzelnen Patienten möglich“, zeigt sich der kaufmännische Geschäftsführer vom Ambulanten Palliativnetzwerk in Nordthüringen (APANOR), Christian Döring überzeugt.
In der Woche der Runden Tische hört RESOLUT zu und lässt sich Probleme und Erfahrungen schildern. Gesucht werden Ideen – kleine und große Vorschläge oder Initiativen, die die Versorgung von Patienten verbessern und ihren Angehörigen, aber auch den Engagierten im Gesundheitswesen helfen können. „In den Köpfen der Menschen der Region Nordthüringen sind bereits viele gute Lösungsvorschläge vorhanden“, versichert Prof. Dr. Elmar Hinz von der Hochschule Nordhausen. Diese möchte der Leiter des Instituts für Public Management und Governance zusammen mit seinem Team und der fachlichen Unterstützung aus Jena aufnehmen und bündeln, um so umsetzbare Maßnahmen zur Stärkung der Region zu entwickeln.
Die RESOLUT-Partner stehen mit ihrem Konzept im Wettbewerb „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesforschungsministeriums mit 32 anderen Initiativen in Ostdeutschland. Im Frühjahr 2019 werden dann zwölf Bündnisse ausgewählt, die ihre Ideen über mehrere Jahre umsetzen dürfen.
Die Veranstaltungsdaten für die Runden Tische und weitere Informationen auf der Projekt-Homepage www.resolut-thueringen.de
« „Thüringer Kulturmacher gesucht“: Soziokultur-Förderpreis „Kulturriese“ wird 2018 zum 11. Mal ausgeschrieben „8. Jenaer Firmenlauf im Paradies“: Riesenresonanz aus Stadt und Region »