„Der 15.06.2018 ist ein wichtiger Tag für den Erhalt der Südkurve“: Stadt, Verein, Fans und Polizei beschreiten neuen Weg für die Sicherheit bei Heimspielen im Jenaer Stadion
(JEZT / Roswitha Putz) – Wie die Stadt Jena erst gestern mitgeteilt hat, haben die Stadt, der FC Carl Zeiss Jena, die Fans und die Polizei bereits am 15.06.2018 nach einem langen, teils kontrovers geführten Prozess, eine gemeinsame Deklaration unterzeichnet. Sie soll die Sicherheit bei den Heimspielen des FCC verbessern mit der Absicht: „Südkurve bleibt“
Gemeinsames Ziel ist es, die Südkurve auch im neuen Stadion für die Heimfans zu erhalten. Dazu haben diese weitgehende Selbstverpflichtungen übernommen. Unter anderem wollen sie eigene Ordner einsetzen, die Fanrouten angepassen und das Fanhaus soll an Spieltagen geschlossen bleiben. Insbesondere bei Risikospielen soll so die Sicherheitslage verbessert werden. Weiterhin soll es einen „Soli-Euro“ bei den Eintrittspreisen für die Südkurve geben und die Einnahmen aus dem crowdFANding-Projekt zur Mitfinanzierung baulicher Mehraufwendungen eingesetzt werden. Die Stadt Jena und die Polizei räumen den Fans einen großen Vertrauensvorschuss ein. Unter anderem hat die Stadt in die Stadionausschreibung die Erarbeitung einer geeigneten baulichen Gestaltung aufgenommen, um die Südkurve für die Heimfans erhalten zu können. Wenn sich dies beim Vorliegen der Angebote in einigen Monaten als technisch umsetzbar erweist, hat der Stadtrat darüber zu entscheiden. Der Abschluss der Vereinbarung kommt also politisch wie auch für das Ausschreibungsverfahren zur richtigen Zeit!
Nach der erfolgten Unterzeichnung durch alle Beteiligten, darunter auch der Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter (= bis 30.06.2018) und Dr. Thomas Nitzsche (= ab 01.07.2018), tritt die Deklaration ab sofort in Kraft. Sollte es zukünftig Verstöße geben, werden diese vom Örtlichen Ausschuss für Sport und Sicherheit behandelt, der unter bestimmten Bedingungen eine Verwarnung – „gelbe Karte“ – ausspricht. Jede Saison wird dabei eigenständig bewertet. Kommt es zu einem weiteren Verstoß in derselben Saison, wird die Vereinbarung nichtig und die Heimfans müssen dann dauerhaft in den Norden umziehen – „rote Karte“.
Alle Beteiligten sehen in dieser Kooperation die Chance auf einen neuartigen Lösungsansatz für das deutschlandweit heiß diskutierte Thema der Stadionsicherheit. Die gute Zusammenarbeit soll sich über die Jahre festigen und vielleicht auch über Jena hinaus Schule machen. Die Heimspiele sollen für alle Beteiligten sicher und organisatorisch effektiv gestaltet sowie kreativ und lautstark durch engagierte Fans untermalt werden. Die Grundlagen dafür sind die Fairness aller Beteiligten und die Fortsetzung des guten Dialogs. So kann Fußball in Jena ein buntes und sportliches – und nicht latent sicherheitsrelevantes – Highlight der vielen Veranstaltungen unserer Stadt sein.
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