„Joan Miró – Poetische Welten“: Das Kunsthaus Apolda zeigt in Kooperation mit der Kölner Galerie Boisserée eine faszinierende Ausstellung

15.07.18 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, START, UNSER JENA & DIE REGIONKommentare deaktiviert für „Joan Miró – Poetische Welten“: Das Kunsthaus Apolda zeigt in Kooperation mit der Kölner Galerie Boisserée eine faszinierende Ausstellung

Joan Miró gehört zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Dass der 1893 geborene und 1983 verstorbene Katalane nicht nur Maler, sondern leidenschaftlicher Graphiker war, ist weniger bekannt. Das Werkverzeichnis seiner Druckgraphik verzeichnet über 1300 Radierungen und über 1200 Lithographien.

Mirós graphische Welten sind „Landschaften“, in denen der Betrachter reiche Entdeckungen und Erfahrungen machen kann: sei es das Lyrische im Spiel zweier einfacher, aufeinandertreffender abstrakter Formen, sei es das ursprünglich Kindhafte und Verspielte seiner Figuren, sei es die Fröhlichkeit der Farben, die einen spontan und emotional berühren – alles findet sich in den ausgestellten Arbeiten wieder. Mirós „Zeichensprache“ erzeugt in unbegrenzter Phantasie höchst eigenwillige „Wirklichkeiten“, in denen sich Menschliches, Tierisches und Pflanzliches, Sonne, Mond und Sterne miteinander verbinden. Experimentierlust und Erfindungskraft kennzeichnen sein Oeuvre.

Unter dem Titel „Poetische Welten“ sind seit gestern und noch bis einschließlich 16. September 2018 ausgesuchte Graphik, Arbeiten auf Papier sowie bibliophile Bücher Joan Mirós im Kunsthaus APOLDA AVANTGARDE e.V. zu sehen. Die Ausstellung umfasst über 70 Exponate und vermittelt dem Besucher einen Einblick in die Vielfalt seiner höchst unterschiedlich ausfallenden druckgraphischen Arbeiten. Darunter befinden sich frühe, kleinformatige, fast postkartengroße Aquatintaradierungen aus den 40er Jahren, ebenso aber eine 230 cm hohe Farblithographie aus dem Jahr 1975 „L’haltérophile“ (Der Gewichtheber) oder die im gleichen Jahr entstandene über 150 cm breite Farbradierung „Le hibou blasphémateur“ (Die lästernde Eule) – Blätter, die als Exponat auf Ausstellungen nur selten anzutreffen sind.

Mirós Liebe zur Literatur und zum Buch wird deutlich durch einige ausgestellte bibliophile Bücher, für die er Radierungen oder Lithographien als Illustrationen schuf. Die Ausstellung beinhaltet zwei reizvolle Beispiele wie das Buch von William Butler Yeats „Le vent parmi les roseaux“ (Der Wind im Schilf) mit fünf Farbradierungen des Künstlers, oder das Buch von Jacques Prévert „Adonides“ (Adonisröschen), für welches der Künstler 46 Farbradierungen und zwei Blindprägungen schuf. Gerade derjenige Besucher, der ein vorgefasstes Bild des Künstlers durch die häufig reproduzierten, schwarztonigen Bildmotive der 70er Jahre in sich trägt, wird mit den Exponaten dieser Ausstellung überrascht sein, eine ganz andere Seite des 1983 in Palma de Mallorca verstorbenen, international arrivierten Katalanen kennen zu lernen.

Mehr Infos findet man in diesem Flyer.





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