„MDR berichtet“: Debatte um Ehrendoktoren mit NS-Vergangenheit wird auch bei der FSU geführt
Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet, sind noch immer viele Personen mit nationalsozialistischer Vergangenheit Ehrendoktoren an mitteldeutschen Universitäten. So würden nach Recherchen von „MDR Aktuell“ in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mindestens 38 von ihnen an verschiedenen Universitäten einen Ehrendoktortitel tragen, darunter auch an der Friedrich-Schille-Universität Jena (FSU).
Wie der MDR weiter berichtet, sei es jedoch unklar, ob die Ehrendoktortitel überhaupt aberkannt werden müssen bzw. könnten. Juristisch betrachtet sei, so der Mitteldeutsche Rundfunk in seiner Mitteilung, die An- oder Aberkennung eines Ehrendoktortitels immer ein sogenannter Verwaltungsakt. Und der könnte – so lautet zumindest eine juristische Auffassung – mit dem Tod eines Geehrten unwirksam werden. Hierauf zieht sich unter anderem die FSU zurück, wie zeitungen er mediengruppe Thüringen berichtet. Diese wolle bei der Überprüfung von Ehrendoktoren mit Nazivergangenheit gründlich vorgehen, erklärte Universitätssprecherin Ute Schönfelder gegenüber der Mediengruppe.
Die Jenaer Universität habe über alle Fakultäten hinweg, weit mehr als 600 Ehrenpromotionen vergeben, wird Schönfeder zitiert. Dass es in dieser großen Zahl an Ehrendoktoren auch Personen geben werde, denen nach heutiger Bewertung diese Auszeichnung nicht verliehen hätte werden dürfen, sei „sicherlich nicht auszuschließen“, so die Sprecherin. Wie viele und welche Personen dies möglicherweise betrifft, bedürf allerdings einer umfassenden Prüfung. Heißt: Noch sind also viele Fragen offen; die FSU und andere Universitäten in Mitteldeutschland haben gerade erst mit der Aufarbeitung dieses Teils ihrer Historie begonnen.
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