„Haus EKKstein in Neulobeda“: Ein neues „Zu­hause auf Zeit für das seelische Auffangen“ der Familien krebskranker Kinder wurde eröffnet

30.08.18 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für „Haus EKKstein in Neulobeda“: Ein neues „Zu­hause auf Zeit für das seelische Auffangen“ der Familien krebskranker Kinder wurde eröffnet

Das neue Haus EKKstein der Jenaer EKK. – Computergrafik © Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V.

„Che­mo­the­rapie, Haar­aus­fall, mo­na­te­lange Kran­ken­haus­auf­ent­halte, Kraft­lo­sig­keit – dies sidn die pas­senden Schlag­worte für die Dia­gnose Krebs? Aber was ist mit den Worten: Ver­trauen, Spaß und Ge­bor­gen­heit? Diese Worte sind ebenso pas­sende Schlag­worte für eine Che­mo­the­rapie. Viel­leicht emp­finden das nicht alle Kreb­spa­ti­enten und Kreb­spa­ti­en­tinnen so, aber ich habe das Glück, es eben gen­auso zu er­leben.

Ich bin seit Juni 2010 auf der Kin­der­krebs­sta­tion in Jena in Be­hand­lung. Wenn man es so sagen kann, habe ich das kom­plette Pro­gramm durch­ge­macht. Tage an denen man nicht aus dem Bett kommt, Tage an denen man ei­gent­lich keinen sehen will. Aber an genau diesen Tagen habe ich Men­schen, die für mich da sind, die genau den rich­tigen Rat haben oder auch ein­fach nur zu­hören. Na­tür­lich ist das in erster Linie meine Fa­milie, doch wir als Fa­milie haben eine ver­dammt dufte Truppe, die hinter uns steht. Die El­ter­nini­tia­tive für krebs­kranke Kinder.

Durch sie werden wir Fa­mi­lien aus dem oft öden und grauen Kli­ni­kalltag in eine an­dere Welt ent­führt. Mo­mente zum La­chen, kreativ sein, Sport ma­chen, rum blö­deln, singen und tanzen. Aber wir werden auch ge­halten, wenn uns die ei­genen Beine ein­fach nicht mehr tragen. Wir be­kommen einen Raum ab­seits der Klinik. Dank der El­ter­nini­tia­tive habe ich die Mög­lich­keit, neben der The­rapie weiter zu stu­dieren, mir ein kleines Stück vom Alltag und der Nor­ma­lität zu er­halten, die mir so un­sagbar viel be­deutet. Wir be­kommen einen Raum, um den Kopf frei zu be­kommen von den Themen, die kein Kind be­schäf­tigen und keine El­tern tragen sollten.

Eben ein rich­tiges Zu­hause! Ich kann von mir aus sagen, und das tue ich weil ich es gen­auso meine, ohne die El­ter­nini­tia­tive, ihre Un­ter­stüt­zung, ihr Mit­ge­fühl und die Hilfe, hätte ich die The­rapie nur halb so un­be­schadet über­standen wie es im Mo­ment der Fall ist. Denn nicht nur eine her­vor­ra­gende me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung trägt zur Hei­lung bei, es sind auch die kleinen Mo­mente, in denen wir ein­fach mal durch­atmen können, Mo­mente in und mit der El­ter­nini­tia­tive.“ (Ein Text von The­resa Bach­mann, veröffentlicht zuerst auf der Homepage der EKK Jena e.V. und hier mit freundlicher Genehmigung)

Seit dem 2. Juli 2018 findet man die El­ter­nini­tia­tive für krebs­kranke Kinder Jena e.V. im neuem „Haus EKK­Stein“, Am Kli­nikum 10 (Ecke Dra­cken­dorfer Straße) in 07747 Jena. Bei der offiziellen Eröffnung heute vor einer Woche würdigte Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche das außergewähnliche Vereinsengagement, das über Jena hinausstrahle und wichtig für ganz Thüringen sei, wie er sagte. EKK-Schirmherr Hans-Dieter Schumacher – zugleich Finanzvorstand der Jenoptik AG – erklärte, die EKK mit dem neuen Haus EKKstein sei Eckpfeiler des sozialen Umfelds und für „das seelische Auffangen“ der betroffenen Familien enorm wichtig.





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