Musik- und Kunstschule Jena: Der neue Konzertflügel wurde von einem Kran in den großen Saal gehoben
(MKS) – An der Musik- und Kunstschule Jena (MKS) gab es schon seit geraumer Zeit den Wunsch, für den großen Saal einen angemessenen Flügel zu haben. Dieser sollte sich insbesondere für solistisches Spiel, der Veranstaltung von über Jena hinaus strahlenden Klavier- und Kammermusikkonzerten, Weiterbildungsveranstaltungen, wie auch der Ausrichtung von Wettbewerben wie zum Beispiel „Jugend Musiziert“ eignen.
Dieser Wunsch sollte nun überraschend schnell in Erfüllung gehen, als man im Herbst vergangenen Jahres entschied, eine Stiftung zu Gunsten der MKS aufzulösen. Das Konto stammt aus dem Erbe von Heinrich Funk (*1893 in Meiningen, † 1981 in Jena), der u. a. in Jena und Weimar Komposition studierte. In den zwanziger Jahren unterrichtete Funk am Jenaer Konservatorium, später an der Volksmusikschule Jena. Er war Kritiker des Jenaer Volksblattes und bis 1944 der Thüringer Allgemeinen Zeitung. Funk sah seinen kompositorischen Schwerpunkt im Schaffen zeitgenössischer Literatur insbesondere für pädagogische Zwecke. Dies war sicher der Grund dafür, warum er sein Erbe der damaligen Volkskunstschule Jena (und heutigen MKS) vermachte. Aus dieser Stiftung flossen nun ca. 33.000 Euro in die Anschaffung des neuen Flügels. Weitere 15.000 Euro kommen aus Zuschüssen der Thüringer Staatskanzlei sowie der Restbetrag von JenaKultur.
Nach Ausschreibung und Sichtung hat der Vergabeausschuss der Stadt Jena dem Angebot der Klaviermanufaktur Steingäber und Söhne, Bayreuth, den Zuschlag gegeben. Es handelt sich um einen C Flügel (212cm Länge), entsprechend gängigen B-Flügeln anderer Manufakturen, der als Besonderheit über ein Sordino-Pedal und einen Mozart- Zug verfügt. Das Sordino-Pedal gehörte zur Zeit Mozarts, Beethovens oder Schuberts zur Standard-Ausstattung der berühmten Graf- oder Erard-Klaviere. Es erzeugt eine sphärische, distanziert zarte Klangfarbe und wird erst seit kurzer Zeit wieder in die Flügel der Firma Steinraeber eingebaut. Beim Mozart- Zug handelt es sich um eine mechanische Vorrichtung am Flügel, die den Tastentiefgang auf die historisch überlieferte Höhe von 8 mm verringern kann. Somit ist nicht nur ein völlig neues Spielgefühl möglich vergleichbar dem an historischen Instrumenten, es wird zudem auch ein silbriger zarterer Klang erzeugt.
Die Musik- und Kunstschule Jena lädt in dieser Woche alle musikinteressierten Zuhörer ein, den neuen Steingraeber-Flügel bei einem den nächsten Konzerte im Großen Saal der Musik- und Kunstschule Jena zu hören. So zum Abschlußkonzert der diesjährigen „XI. Klavier- und Kammermusiktage Jena“, am kommenden Sonntag, dem 28.10.2018 um 16:30 Uhr sowie zum offiziellen „Festkonzert zur Flügeleinweihung“ am Doonnerstag, dem 22. 11.2018 um 20:00 Uhr, wenn Lehrer der Musik- und Kunstschule Jena musizieren.
Weitere Veranstaltungstipps findet man unter https://www.mks-jena.de/de/veranstaltungen.
« Endlich in Liga 2 angekommen: Schützenfest für den FF USV Jena gegen SV 67 Weinberg Nach Brandunglück in Kahla: FCC bestreitet Benefizspiel zugunsten der geschädigten Familie »