Paukenschlag: Ausbau und Zukunft des Standorts Jena bleibt nach FINKE-Verkauf unklar
(red) – Mit den Worten „FINKE ist ein Sanierungsfall, verliert jeden Tag Geld. Schon lange macht das Unternehmen operative Verluste, die seinen Bestand ernsthaft gefährden“, versucht Kurt Krieger, neuer Chef der FINKE-Möbelhauskette, die Situation seines Unternehmens derzeit auf den Punkt zu bringen. Vor Kurzem war bekannt geworden, dass die westfälischen Möbelfirma an ihn als neuen Eigentümer verkauft worden war: ein Paukenschlag, denn FINKE hat 1.600 Mitarbeiter und in den Büchern 300 Millionen Euro Jahresumsatz.
Wie schnell sich Hoffnung in Wut und Verzweiflung umkehren kann, belegt Paderborn: dort ist der Firmensitz, an dem 1959 das erste FINKE-Verkaufshaus entstand. Jetzt heißt es in dem so genannten „Zukunftskonzept“ für die Firma, dass das Mutterhaus (Zitat) „Mitte des kommenden Jahres geschlossen und abgerissen“ werden wird, denn die Firmenverwaltung werde „künftig aus der Zentral-Verwaltung in Berlin geführt werden“. Hierzu erklärte Neueigentümer Krieger, der Inhaber der Berliner Krieger Handel SE (= „Möbel Höffner“) ist, in einer Pressemitteilung: „Leider sind schmerzhafte Einschnitte unausweichlich“. – Auch in Thüringen?
Klar ist: Erhalten bleiben die Filialen in Münster, Hamm und Kassel. Aber auch für diese Filialen, kündigte Krieger gestern, ohne ins Detail zu gehen, „umfangreiche Maßnahmen“ an, denn FINKE habe „deutlich zu hohe Kosten und ist auch deshalb nicht wettbewerbsfähig.“ Neu-Geschäftsführer Heinz Golüke erklärte am Montag gegenüber der Mediengruppe Thüringen: „Die geplante Übernahme von FINKE Thüringen soll zum 1. Januar 2019 stattfinden. Vor Abschluss dieses Erwerbsprozesses durch den neuen Eigentümer wird es keine Informationen geben.“ Frühestens zu Beginn des neuen Jahres könne man weitere Details nennen, sagte er. Dass die Möbelhäuser in Erfurt und Jena im kommenden Jahr von Sparmaßnahmen betroffen sein werden, ist seinen Worten nach „reine Spekulation“.
Letzter Stand zum FINKE Möbelhaus Jena vor der Hiobsbotschaft für das Unternehmen war, dass man aus dem seit 2004 bestehenden Mietverhältnis im sog. „lobe“-Center an der Autobahm A4 heraus und das Grundstück des 1994 eröffneten Einkaufscenters, in dem sich u.a. auch der Mediamarkt Jena befindet, nebst der Immobilie erwerben wolle, um an diesem Standort „ein zukunftsrobustes FINKE-Center mit einem FINKE Einrichtungshaus sowie einem trendigen Mitnahmemarkt von maximal 15.000 Quadratmetern“ zu schaffen (wir berichteten).
« Premiere: ISS-Kommandant Alexander Gerst präsentiert den ersten 8K-Film aus dem Weltraum Lärmaktionsplan: Entwurf liegt ab sofort bis 03.12.2018 im Fachdienst Umweltschutz und auch online öffentlich aus »