Ende Gelände / Abriss ist vollzogen: Den Jenaer Schlachthof gibt es nun auch als Gebäudeensemble nicht mehr
(Kathrin Beyer) – Agrarunternehmen aus der gesamten Region – vornehmlich solche, die selbst Fleisch und Wurst vermarkten – hofften lange auf eine gutes Ende der Schlachthof-Insolvenz. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schlachthofs bangten um ihren Jobs oder ihre wirtschaftliche Existenz – über Monate hatten sie von der Betreiber-Firma „Uta Voigt-Jacob e.K. Vieh- und Fleischhandel Schlachthof Jena“ kein Geld für ihre Arbeit erhalten. Doch alles Hoffen war am Ende vergebens, denn im Januar 2013 gingen im Jenaer Schlachthof endgültig „die Lichter aus“ (wir berichteten HIER und DORT).
Der Insolvenzverwalter verkaufte den größten Bereich aus der Grundstücks-Insolvenzmasse an einen Investor aus Hessen, der auf dem Gelände Gewerbe und Wohnen unterbringen wollte. Nachdem dies jedoch aus bau- und sanierungsrechtlichen Gründen nicht möglich war, wurde aus dem ehemaligen Verwaltungs- und Bürogebäude in der Löbstedter Straße 41 eine Flüchtlingsunterkunft und der Abriss anderer Gebäude auf dem Schlachthofareal schritt voran.
Nach einer mehrmonatige Pause startete in diesem Herbst der finale Abriss, der Ende November 2018 abgeschlossen werden konnte. Nach Angaben des Grundstückseigentümers soll der Abstransport der Stein- und Geröllberge auf dem Grundstück noch bis Anfang 2019 dauern. Ein Gebäude plus Grundstück erwarben der Eigenbetrieb Kommunalen Immobilien der Stadt Jena, um dort Soziokultur möglich zu machen. „Schloß Neuschweinstein“ nennt sich inzwischen der neue Jenaer Kulturschlachthof (wir berichteten), der im Augst 2018 provisorisch eröffnet wurde.
Insgesamt fünf Jahre lang soll die Sanierung des Gebäudes dauern, dann erst können die drei Vereine Freie Bühne Jena, Freiraum Jena und Crossroads Jena ihre neue Heimstatt voll nutzen. Eines ist aber seit Ende letzter Woche klar: Wieder einmal hat sich Jenas Stadtbild radikal verändert.
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