Großer Einsatz für die Pflege: Wie italienische Pflegekräfte am UKJ ihren Berufsstart meistern (Teil 2)
(UKJ / Schleenvoigt) – Seit dem Frühjahr leben achtzehn 23- bis 39-jährigen Italiener in Deutschland und arbeiten als Krankenpflegehelfer am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Sie arbeiten im OP, auf den Erwachsenen-Intensivstationen und der Intermediate-Care-Station, auf der Kinder-Intensivstation und der Neonatologie – für die meisten ist es die erste praktische Tätigkeit in der Pflege überhaupt. [LESEN SIE HIER TEIL 1 DES BERICHTS]
Auch die jungen Italiener, die sich fern von Heimat und Familien einen neuen Lebensmittelpunkt aufbauen, geben viel. „Sie wollen es wirklich und nehmen sich unsere Kritik sehr zu Herzen“, sagt Mentorin Christin Pistor. „Sie sind ambitioniert, trauen sich aber noch nicht immer offen zu sagen, wenn sie etwas nicht verstehen“, sagt Franziska Karich.
Bereits im Juli 2016 haben die ersten italienischen Pflegekräfte angefangen auf der Erwachsenen-Intensivstation zu arbeiten. Warum das Universitätsklinikum Jena sich für das Projekt entschieden hat? Gründe sind die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Italien auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Tatsache, dass schon bald in der Pflege im Jahr mehr Mitarbeiter das UKJ altersbedingt verlassen als neue ausgebildet werden können. Wenn die jungen Italiener das Sprachniveau B2 erreicht haben, können sie ihren Berufsabschluss anerkennen lassen und als Gesundheits- und Krankenpfleger arbeiten.
Ende November steht diese Sprachprüfung für alle neuen italienischen Pflegenden an. Bis dahin sind auf den Stationen praktische Kompetenzübungen mit Franziska Karich und Melanie Reiss geplant, um den Transfer von der Theorie in die Praxis zu überprüfen. „Sie bekommen beispielsweise den Auftrag, ein Kind zur Grundpflege ganzheitlich zu betreuen, während wir sie dabei beobachten. Im Anschluss findet ein ausführliches Auswertungsgespräch statt“, sagt Melanie Reiss. Dies sei eine gute Möglichkeit, um festzustellen, wo die neuen Kollegen stehen und welche Unterstützung sie eventuell noch brauchen. Nach einem halben Jahr, da sind sich die beiden Koordinatorinnen einig, sei die Phase der Einarbeitung aber noch nicht abgeschlossen. Jetzt warten sie zunächst auf die Ergebnisse von Sprach- und Kompetenztest – und hoffen, dass sich all das Engagement auszahlt. Franziska Karich: „Die Ergebnisse werden zeigen, wie die Einarbeitung weiter gestaltet werden muss, damit unsere Patienten optimal versorgt werden.“
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