Außer Spesen nichts gewesen: „Insel“-Aktivist Clemens Leder scheitert mit seiner Aktion „Das große Nitzsche Essen“
(red) – Es sollte wohl die Generalabrechnung mit Jenas Stadtoberhaupt werden zum Umgang „der Stadt“ mit Projekten wie dem Café Wagner, dem Geburtshaus Jena, dem Wagenplatz, der Südkurve und der „Insel“ am Inselplatz 9a. Das dachte sich offensichtlich Clemens Leder von der Insel, als er im vergangenen Dezember bei der Versteigerung „Unbezahlbare Gelegenheiten“ der gemeinnützigen Bürgerstiftung Jena ein „Abendessen mit dem Jenaer Oberbürgermeister“ ersteigerte. Jedoch fanden er und Dr. Thomas Nitzsche nicht zueinander und das kam so:
1.) Für das „Dinner for Two“ buchte Leder das F-Haus Jena, holte neben der Insel auch noch die Unterstützer der Radaue und die Fans der FCC-Südkurve „mit ins Boot“, dazu den Geburtshaus Jena e.V. und das Café Wagner – alles Initiativen, die sich über den Umgang mit ihnen beklagten, wobei Clemens Leder wohl in allen Fällen Jenas Stadtoberhaupt als den Schuldigen ausmachte.
2.) Leder erhoffte sich bis zu 400 Menschen im F-Haus, denen er „Das große Nitzsche Essen“ versprach, inklusive (Zitat) „interaktive Diskussionen mit Saalmikrofon – Es soll nichts Unausgesprochenes geben.“ Dumm nur, dass er solches dem Essenpartner weder mitgeteilt, noch mit ihm abgestimmt hatte, wie es im Begleittext zur ebay-Auktion stand.
3.) Er behauptete, die Bürgerstiftung Jena würde das Ganze mittragen. Doch die stellte klar: „Ein Zusammenschluss mehrerer Gruppen hat für Mittwoch, den 27.03.2019, eine Veranstaltung unter dem Titel „Das große Nitzsche-Essen“ angekündigt. In ihrer Ankündigung erwähnt sie auch die Bürgerstiftung Jena, die dieses ermöglicht habe. Diese Darstellung ist unzutreffend und die Vorgehensweise der Veranstalter stellt aus unserer Sicht eine unzulässige Instrumentalisierung des von uns vermittelten Abendessens mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche dar.
Richtig ist: Die Bürgerstiftung Jena hat in ihrer Versteigerung der unbezahlbaren Gelegenheiten ein privates und nichtöffentliches Abendessen mit dem Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche versteigert. Dabei wurde ein Gutschein für zwei Personen versteigert, nicht aber für weitere Anwesende. Dies wurde auch in der Beschreibung der unbezahlbaren Gelegenheit so benannt. Die Art und Weise wie die nun angekündigte Veranstaltung geplant ist, befindet sich nicht im Einklang mit dieser Beschreibung.“
4.) Der Insel-Aktivist nahm an, dass ihn das Geburtshaus mit unterstützen würde, doch deren Klarstellung war noch eindeutiger. Man teile gestern mit: „Wir wurden eingeladen, einen Gang eines bei der Bürgerstiftung ersteigerten Essens mit dem Oberbürgermeister im Paradiescafé einzunehmen um in kleinem Rahmen (zwei VertreterInnen und der Oberbürgermeister) nochmals direkt auf unsere Angebote für ein familienfreundliches Jena aufmerksam zu machen. Eine Gesprächsshow wurde uns gegenüber nicht thematisiert und hätte auch zu einer Absage der Einladung unsererseits geführt. Wir sind an der Organisation der Veranstaltung nicht beteiligt und bedauern sehr, dass durch die Nutzung unseres Logos sowie den Sprachgebrauch, der nicht durch uns autorisierten Ankündigung, ein anderer Eindruck entstanden sein könnte.
Wir hoffen, dass das Ansehen der Bürgerstiftung trotz dieses Vorfalls ungetrübt bleibt und dass wir unsere bisherige konstruktive Kooperation mit der Stadt Jena weiterführen können. Aktuell zeichnet sich zudem für unsere Raumsuche zumindest eine Übergangslösung ab, über die wir hoffentlich zeitnah berichten können. Weiterhin arbeiten wir unter Hochdruck an einer langfristigen Räumlichkeit für das Geburtshaus, um weiterhin mit unserem Angebot für Familien der Stadt sorgen zu können.“
Nun findet die Aktion nicht statt und den Jenaer Oberbürgermeister für das Scheitern verantwortlich machen zu wollen, scheint kaum möglich. Zumal es für die einzelnen Projekte unterschiedliche Gründe für den (teilweise verständlichen) Ärger gibt. Beim Café Wagner ist der Freistaat über das Studierendenwerk Thüringen in der Pflicht, beim Geburtshaus Jena hat sich der Stadtrat eindeutig positioniert, den Wagenplatz hielt nicht nur Nitzsche in Löbstedt für falsch sondern auch das Verwaltungsgericht, gegen den Verbleib der Südkurve im neuen Fußballstadion an angestammter Stelle sprach sich eine Stadtratsmehrheit aus und für die „Insel“ am Inselplatz 9a zeichnet vor allem der Freistaat Thüringen als Grundstückseigentümer verantwortlich.
Kritik an Dr. Thomas Nitzsche als Stadtoberhaupt hört sich zwar momentan schick an, greift aber nicht wirklich. Und so ist Clemens Leder vorerst wohl außer Spesen nichts geblieben – wenigstens hat er mit seinen 397 Euro aber etwas für den guten Zweck getan.
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