Rainer Sauer im Juni 2005 bei „Ein Fest für alle“ auf dem Theatervorplatz in Jena
(Team Nord) – Erst ein Dreivierteljahr ist es her, dass der Strafsenat des OLG München im Namen des Volkes über Frau Zschäpe und andere Unterstützer der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ Recht gesprochen hat.
Mit dem Ende des Prozesses und den langjährigen Strafen für die Unterstützung oder Mitwirkung an der Existenz und damit den Auswirkungen des rechten Terrors des „NSU“, dem zehn Menschen brutal zum Opfer fielen und bei dem Dutzende Verletzte zu beklagen waren, sind die Auswirkungen der unsäglichen Taten aber keinesfalls beendet. Selbst wenn einige Mitmenschen hiervon langsam Abstand gewinnen wollen.
Rainer Sauer im Juni 2005 auf der Bühne des Theaterhauses bei „Ein Fest für alle: Jena steht auf gegen rechts“ – Die Veranstaltung fand damals – was niemand ahnen konnte – inmitten der „NSU“-Mordserie statt: Am 9. Juni 2005 war İsmail Yaşar in seinem Döner-Kebap-Imbiss in Nürnberg von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos mit fünf Schüssen in Kopf und Oberkörper getötet worden.
In Jena nahm der Terror gegen ausländische Mitbürger und Polizeibeamte vor zweieinhalb Jahrzehnten seinen Anfang. In unserer Stadt sind die Täter groß geworden, wurde die Mordwaffe besorgt, war einer der in München Verurteilten politisch aktiv, bis hin zur Mitgliedschaft in einem Ortsteilrat. Dieser Mitverantwortung kann sich in Jena niemand entziehen, selbst wenn die Morde und Bombenanschläge für die meisten Menschen unserer Stadt, unseres Stadtetils und auch für mich noch immer unfassbar und erschütternd sind.
Ich bin froh, dass die Bürgerinnen und Bürger Jenas immer wieder aufgestanden sind gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Jena war und ist willens, solche Verbrechen nie wieder geschehen zu lassen. Der in den letzten zwei Jahrzehnten regelmäßig starke Widerstand der Menschen gegen rechtsextremistische Umtriebe, nationale Aufmärsche und rechtspopulistisches Auftreten ist vorbildlich und zeigt, wie ernst es unsere Stadt und die Einwohner ihrer Ortsteile mit dem Widerstand gegen Gedankengut nehmen, das auch die Ideologie des „NSU“ mitgeprägt hat. Ich habe solche Aktivitäten stets im Rahmen meiner Möglichkeiten als Künstler und Radiomacher mit unterstützt.
Vorbesprechung zum Auftritt von Rainer Sauer am 11. Juni 2005 auf der Bühne des Theaterhauses Jena. Am 15. Juni 2005 ermordeten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt den Griechen Theodoros Boulgarides in seinem Schlüsseldienst-Laden in München, den er erst 14 Tage zuvor eröffnet hatte.
Seit mehr als 15 Jahren gibt es das „Jenaer Stadtprogramm gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Intoleranz“, die Stadt sorgt mit einem Willkommensservice für den Zuwachs von ausländischen Fachkräften, die Integration von Migranten läuft – auch in Jena-Nord – vorbildlich.
Respekt im Umgang mit ausländischen Mitbürgern und umgekehrt ist wichtig. Man darf sich nicht durch Einzelfälle verleiten lassen, pauschale Vorwürfe zu denken oder danach zu handeln. Wir alle wissen, wie gut es beim Griechen, Italiener, Inder, Asiaten und so weiter schmeckt. Dort respektiert man uns als Deutsche und wir erweisen Menschen anderer Kulturkreise gegenüber unseren Respekt. So muss es sein!
Jena-Nord wird mit mir als Ortsteilbürgermeister das Engagement gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus fortsetzen und dafür einstehen, dass auch in Zukunft bei uns kein Platz für rechtsnationale Ideen, Taten und Worte ist.
Rainer Sauer (Kandidat der FDP als Ortsteilbürgermeister für Jena-Nord)
Mehr Infos unter: www.ortsteilbürgermeister.de!
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