„Mildenfurther Klosterbibliothek“: Ab nächste Woche gibt es neue Einblicke in alte Handschriften in einer ThULB-Ausstellung
(FSU) – Als das 1193 bei Weida gegründete Prämonstratenserkloster Mildenfurth in den Wirren der Reformation unterging, fanden repräsentative Reste seiner einst bedeutenden Bibliothek über Wittenberg und Weimar schließlich nach Jena, in die heutige Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB). Dort blieben sie als historische Bestandsgruppe fast ein halbes Jahrtausend weitgehend unbeachtet.
Mit der Tiefenerschließung der Jenaer Handschriftenbestände, deren erste Ergebnisse 2002 vorgelegt wurden, eröffneten sich indes für die Erforschung der Klosterbibliothek neue Perspektiven. Zudem widmeten sich im Rahmen eines Seminars bei Prof. Dr. Christoph Fasbender Studierende der TU Chemnitz dieser forschungsseitigen Leerstelle. Entstanden ist neben umfangreichen Hintergrundinformationen zu den Handschriften auch eine Ausstellung. Diese Exposition „Do wart och Mildenfort reformert – Neue Einblicke in die alte Mildenfurther Klosterbibliothek“ wird am 9. Mai 2019, um 17 Uhr, im Vortragssaal des Bibliothekshauptgebäudes der ThULB, Bibliotheksplatz 2, in Jena eröffnet. Im Anschluss wird die Ausstellung bis 13. Dezember 2019 (Mo. bis Fr., 9 bis 16 Uhr) zu besichtigen sein. Zur Bücherschau erscheint ein ca. 140-seitiger, farbig illustrierter Katalog.
Die Ausstellung zeigt nicht nur erstmals sämtliche erhaltenen Mildenfurther Handschriften und Drucke des 10. bis 16. Jahrhunderts. Sie versucht zudem, das Wachsen und Werden der spätmittelalterlichen Bibliothek im Zeitalter der Kirchenreformen – und als deren Ergebnis – zu verstehen. Die Präsentation in Jena ist Teil des EU-Projektes „Kulturweg der Vögte“ und wurde im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union gefördert.
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