Digitalisierung der Lehrerbildung: Qualitätsoffensive unterstützt Jenaer Projekt „DiLe“ mit fast 1 Mio. Euro
(Till Bayer) – Wer künftig ein Lehramtsstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beginnt, profitiert von einem neuen Digitalisierungsprojekt. Im Rahmen des Wettbewerbs „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ hat sich das Jenaer Vorhaben „DiLe“ durchgesetzt, wie jetzt bekanntgegeben wurde. Der Startschuss für das von Bund und Ländern mit rund 850.000 Euro geförderte Projekt fällt im April 2020.
Durch das auf 3,5 Jahre angelegte Vorhaben soll die Zusammenarbeit zwischen der Universität und ihren Kooperationsschulen durch den Aufbau digitaler Lerngemeinschaften gestärkt werden. Auf diese Weise werden angehende Lehrerinnen und Lehrer unterstützt, die an den Schulen Praxiserfahrung sammeln. „Für unsere Studierenden im Praxissemester ist es wichtig, dass die Kooperation zwischen Schule und Universität gut funktioniert. Mit DiLe haben wir die große Chance, diese Kooperation weiter zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Iris Winkler, Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Vor knapp zehn Jahren hat die Universität Jena ihr Lehramtsstudium mit dem Jenaer Modell der Lehrerbildung reformiert. Das Kernstück des Modells ist ein Praxissemester, das Lehramtsstudierende bereits in der Mitte ihres Studiums an Kooperationsschulen in ganz Thüringen absolvieren. Dadurch lernen sie frühzeitig den beruflichen Alltag kennen und können das im Studium erworbene Wissen und die beruflichen Anforderungen aufeinander beziehen. „Entscheidend für den Lernerfolg sind auch die Lehrkräfte an den Schulen, die den Studierenden als Mentorinnen und Mentoren zur Seite stehen“, weiß Vizepräsidentin Iris Winkler. Jedoch stellt der Austausch zwischen Universität und Schulen – v. a. aufgrund der räumlichen Distanz – eine Herausforderung dar.
An diesem Punkt setzt das Projekt „Digitale Lerngemeinschaften zur kohärenten Lernbegleitung“ (DiLe) an. Es zielt ab auf die Entwicklung eines digitalen Lernmanagementsystems und will alle Beteiligten an den Schulen sowie der Universität stärker vernetzen. Mentorinnen und Mentoren können das webbasierte System beispielsweise nutzen, um Kontakt zu Forschenden an der Universität aufzubauen und sich bedarfsorientiert über neue wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Laufenden zu halten.
Die entstehende Lerngemeinschaft soll den Studierenden im Praxissemester zugutekommen, deren Lernfortschritt vom gemeinsamen Wissensstand aller Lehrkräfte abhängt. Das System soll thüringenweit zur Verfügung gestellt werden. Zur Unterstützung von Studierenden, die ihr Praxissemester im Ausland absolvieren, werden geeignete Inhalte ins Englische übersetzt.
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