Sterbendes Wirbelsturmmonster: Jupiters „Großer roter Fleck“ wird an seinen Rändern weiß
(Bernhard Doepfer) – Ohne Zweifel: Jupiters „Großer roter Fleck“ ist DAS Erkennungszeichen des Planeten, so wie es die Ringe für den Saturn sind. Der kolossale Gaswirbelsturm beherrscht Jupiter seit Jahrhunderten und ist eines der Merkmale, die man als „gesetzt“ erwartet, wenn neue Bilder das Gasplaneten veröffentlicht werden. Allerdings scheint es so, als wäre der „Große rote Fleck“, der sich in der Atmosphäre des Jupiters dreht, einem langsamen Tode geweiht (wie ich bereits vor Jahren berichtete). Es scheint sogar immer wahrscheinlicher zu werden, dass er bereits in den kommenden Jahrzehnten gänzlich verschwunden sein könnte.
Während die Astronomen weltweit immer aufs Neue versuchen, mehr über die Mechanismen der Entstehung und Aufrechterhaltung der massiven Stürme des Jupiter zu erfahren, ist klar, dass die Dramatik der Veränderungen am „Großen roten Fleck“ an Geschwindigkeit zulegt. Jüngste Beobachtungen des erfahrenen Jupiter-Experten Anthony Wesley legen dies zumindest nahe (siehe Foto oben). Denn während man in den meisten Bildern, die man vom „Großen roten Fleck“ erinnert, seine kühne runde bis ovale Form voraussetzt, bilden sich seit einiger Zeit rund um den immer kleiner werdenden Sturmwirbel entlang seiner Ränder neue Formen, denn immer wieder werden aus dem Wirbel mit dem Durchmesser der Erde rötliche Wolkenfetzen herausgerissen.
Jetzt im Moment sieht er wie ein großes Auge aus mit einem roten Hauptsturm in seiner Mitte. Dieses Foto nahm der philippinische Amateurastronom Christopher Go Ende Mai 2019 von der Insel Cebu aus auf. Wie Space.com berichtet, hat die Juno-Sonde der NASA ähnliche Beobachtungen zum Großen Roten Fleck gemacht wie Wesley und die NASA-Wissenschaftler sind gespannt darauf, das Verhalten des Sturms während ihres nächsten Vorbeiflugs im Laufe dieses Jahres untersuchen zu können. Dreieckige Formationen, früher ein eher seltener Anblick, treten jetzt häufiger auf, was möglicherweise darauf hindeutet, dass sich alsbald größere Veränderungen ergeben werden.
Beobachter gehen davon aus, dass der einst massive Sturm bei dem derzeitigen Rückgang in ein paar Jahrzehnten vollständig verschwunden sein könnte. Schon in der Vergangenheit traten solche Phänomene auf, aber in den 200 Jahren der kontinuierlichen Beobachtung des Wirbelsturms hat bis heute noch niemand zuvor eine derart dramatische Veränderung beobachtet. Wir dürfen also gespannt sein, was die Zukunft für den „Großen roten Fleck“ mit sich bringt.
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