„Die Rückkehr der Asiatischen Tigermücke“: Gefährliche Insekten können bis zu 20 Erreger übertragen
(red + Kristian Philler) – Die Asiatische Tigermücke „Aedes albopictus“ gehört laut WHO zu den hundert schlimmsten invasiven Arten und wird seit einiger Zeit auch in Nordeuropa gesichtet. Diese wurde 2016 durch Forscher des Friedrich-Löffler-Instituts erstmals auch in Jena nachgewiesen. Nachdem die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr vorerst Entwarnung geben konnte und mitteilte, sind nun erneut Tigermücken nachgewiesen worden. Entdeckt wurden diese bei einer wissenschaftlichen Beprobung auf einem Jenaer Friedhof durch das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg (Zalf).
Gefunden wurden zwei Männchen; diese schlüpfen laut Mückenexperten noch vor den Weibchen. Bei der Asiatischen Tigermücke handelt es sich um eine tagaktive Stechmückenart, die ursprünglich in Südostasien beheimatet ist. Sie fällt durch ihren schwarz-weiß gestreiften Körper auf, ist jedoch deutlich kleiner als unsere heimischen Stechmückenarten. Die Asiatische Tigermücke hält sich besonders in besiedelten Gebieten auf und sucht die Nähe des Menschen. Kleine Wasseransammlungen, Regentonnen, Blumenvasen und Vogeltränken dienen ihr als Brutstätte.
Allgemein bekannten sind folgende Maßnahmen zum Schutz vor Stechmücken, die auch für die Asiatische Tigermücke gelten: Das Tragen langärmeliger heller Kleidung, das Auftragen insektenabweisender Produkte, wie z.B. Cremes und Lotion sowie das Anbringen von Fliegengittern. Auch insektenabweisende Aerosole und Kerzen haben sich als wirksam erwiesen. Einfache Maßnahmen können zudem dazu beitragen, die Weiterverbreitung der Mücke in Jena zu verhindern. Hier ist die Bevölkerung zur Mitwirkung und Aufmerksamkeit aufgerufen.
Das Entfernen kleinster Wasseransammlungen, z.B. in Untersetzern von Pflanzgefäßen, Vogeltränken oder auch Futternäpfen sowie das Ausleeren bzw. Abdecken von Regentonnen, Gießkannen, Plastikspielzeug und Flaschen, haben sich hier als effektive Maßnahmen erwiesen. Auch das Lagern von Autoreifen unter freiem Himmel sollte unterlassen werden, da sich in den Reifen Regenwasser anreichern kann, welches die Mücken ebenfalls gerne als Brutstätte nutzen. Auf Friedhöfen ist darauf zu achten, dass Grabvasen und Weihwasserbehälter regelmäßig geleert und gereinigt werden.
Schließlich seien, so die Stadt Jena bereits im letzten Jahr, alle Gartenbesitzer dazu aufgerufen, ihre Regentonnen zu entleeren, anschließend zu reinigen und nachfolgend mit Deckeln oder Netzen abzudecken. Neben diesen aufgezeigten Maßnahmen stehen auch biologische Bekämpfungsmaßnahmen sowie chemische Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung. Gefangene Stechmücken können zur Bestimmung eingeschickt werden. Nähere Informationen dazu sind unter www.mueckenatlas.de verfügbar.
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