Ex-OB gefeuert: Die Stiftung „Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft“ hat sich von Dr. Albrecht Schröter getrennt
(red + Content der Jerusalem Post) – Wie die Zeitung „Jerusalem Post“ / JP gestern öffentlich machte, hat sich die Stiftung „Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft“ mit Sitz in Lindau am Bodensee von Jenas früherem Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter als deren Geschäftsführer getrennt.
Ulrich Schneider, Geschäftsführer der Stiftung, hatte der „Jerusalem Post“ zuvor berichtet, dass sich Schröter um die Durchführung der im August diesen Jahres in Lindau stattfindenden 10. Weltkonferenz von „Religions for Peace“ kümmern und diese betreuen sollte. Doch bereits kurz nach Übernahme der Tätigkeit hätten sich Differenzen zwischen Geschäftsführer und Siftungsrat ergeben, die zusammen mit einigen Äußerungen Dr. Schröters in der Vergangenheit, die eine Verletzung der Neutralitätspflicht der Stiftung dargestellt hätten, zu Belastungen führten.
Schröters Herangehensweise an das Projekt wären dem Sinn und Zweck der Stiftung und dem Ziel des Projekts zuwider gelaufen. Nach einem Beschluss des Stiftungsrates habe man sich – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des ehrgeizigen Zeitverlaufs vor der Konferenz – dazu entscheiden, das Arbeitsverhältnis mit Dr. Albrecht Schröter bereits im vergangenen Jahr zu beenden, sagte Schneider.
Als Reaktion auf seine Kündigung schrieb Schröter im Internet einen Artikel mit dem Titel „Wie kann der Einfluss der Israel-Lobby gestoppt werden?“ – ein Beitrag, der inzwischen wieder gelöscht wurde. Hierin habe Jenas langjähriger Oberbürgermeister, nach Angaben der „Jerusalem Post“, erklärt, dass er Opfer einer Schmutzkampagne im Internet geworden ist, die (Zitat) „voller Verleumdungen, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten und Anschuldigungen“ sei. Diese Kampagne wäre im Vorfeld seiner (Zitat) „leider erfolglosen Wiederwahl ins Leben gerufen (Anm: worden) und war seitdem unter ‚Albrecht Schröter, Israel‘ immer an der Spitze von Google. Jemand muss das finanzieren.“ Laut „Jerusalem Post“ habe Schröters Statement in dem Vorwurf gegipfelt (Zitat): „Es ist offensichtlich, dass die Lobby Israels massiven Einfluss auf den Stiftungsrat ausgeübt hat.“ Beweise für seine Behauptungen habe der Ex-OB nicht vorgelegt, hieß es.
Jenas Pressesprecherin Roswitha Putz, habe inzwischen – nach Angaben der Zeitung – gegenüber der JP klargestellt (Zitat): „Dr. Albrecht Schröter ist seit einem Jahr kein Oberbürgermeister der Stadt Jena mehr, wurde im Mai 2018 nicht wiedergewählt. Wir haben aktuell keinen Kontakt mehr mit ihm.“ Weiter zitiert die Zeitung Josephine Petzold von den Jusos Jena mit den Worten, Schröter trage unabsichtlich dazu bei, Antisemitismus in der Gesellschaft respektabel zu machen.
Hintergrund: Die Konferenz, die sich selbst als „das weltweit repräsentativste multireligiöse Treffen von Religionsgemeinschaften“ bezeichnet, wird vom Auswärtigen Amt und dem Freistaat Bayern mit erheblichen finanziellen Mitteln gefördert. Bereits als Jenaer Oberbürgermeister hatte sich Schröter mehrfach wegen seiner kritischen Haltung gegenüber dem Staat Israel im Umgang mit Palästina zu erklären. Als Folge versuchte u.a. die Bewegung BDS (= Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen), deren Kampagnen sich gegen Israel richten, Schröters Äußerungen für ihre Zwecke zu nutzen. Letztlich distanzierte sich der Deutsche Bundestag von der BDS-Bewegung und stufte sie als antisemitisch ein.
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