»SOMMER 1969: Vier Wochen, die die Welt veränderten (3)«
(Urban Pilz) – Der „Sommer 1969“ beinhaltete alles für die Generation der bis 1960 geborenen Menschen, um ihn unvergesslich zu machen. Mit 50 Jahren Abstand betrachtet, entfaltet er auch heute seine Unverwechselbarkeit.
Das Woodstock-Festival vom 15. bis 18. August 1969 gilt dabei auch heute noch wegen der vielen Besucher und der illustren Mischung der auftretenden Musikerinnen, Musiker und Bands als „das“ musikalische Großereignis der 1960er-Jahre und die „Mutter aller Open Air Festivals“. Zwischen 400.000 und 500.000 Menschen versammelten sich auf dem Feld einer Farm nahe des Orts Woodstock um zu feiern und der Musik vieler, inzwischen legendär gewordener, Künstler, über drei Tage hinweg zuzuhören.
Batik-Klamotten, lange Haare, Haschischrauchschwaden und eine fröhliche Schlammschlacht bei freier Liebe und Musik, obwohl die wenigsten Besucher überhaupt die Musik hören oder gar die Bühne sehen können – diese Bilder hat man vor Augen, wenn man an Woodstock vor 50 Jahren denkt. Und natürlich das Menschenmeer, denn mit jeder Stundeströmten mehr Besucher strömen auf das Gelände, auf dem längst jegliche Organisation oder Logistik hinfällig war. Trotzdem blieb alles friedlich.
Woodstock’69 zeigte der Welt, die damals gerade tief in Konflikten steckte, dass Liebe und Selbstlosigkeit möglich sind. Die über das Festival gedrehten Filme belegen zudem eindrücklcih, wie Anwohner, die nun wirklich nichts mit Hippies im Sinn hatten, damals den Festivalbesuchern freundlich entgegen traten und sie sogar versorgten. Selbst Hubschrauber der US-Armee flogen damals Proviant ein, was gerne angenommen wurde – dies obwohl die Hippies seinerzeit doch eigentlich gegen die Armee und den Vietnamkrieg waren. Als Clowns verkleidete Menschen sorgten für die Sicherheit, Bauern spendeten Joghurt und Milch für die Massen und die Kameras fingen den Geist von Woodstock ein, so wie ein Zeitgeist nie zuvor zu sehen war.
Hier ein Auszug aus dem Live-Musikprogramm des 15. bis 18. August 1969, so wie er auf der 3er-LP „Woodstock: Music from the Original Soundtrack and more, Vol. 1“ zu finden ist…
Seite A / 1: John B Sebastian „I had a Dream“, 2: Canned Heat „Going up the Country“, 3: Richie Havens „Freedom“, 4: Country Joe McDonald & The Fish „Rock & Soul Music“, 5: Arlo Guthrie „Coming into Los Angeles“, 6: Sha-na-na „At the Hop“. /// Seite B / 1: Country Joe McDonald & The Fish „Cheer“, 2: Joan Baez „Drug Store Truck Drivin‘ Man“ featuring Jeffrey Shurtleff, 3: Joan Baez „Joe Hill“, 4: Crosby, Stills & Nash „Suite: Judy Blue Eyes“, 5: Crosby, Stills, Nash & Young „Sea of Madness“ /// Seite C / 1: Crosby, Stills, Nash & Young „Wooden Ships“, 2: The Who „We’re not Gonna Take It“, 3: Joe Cocker „With a little Help from my Friends“ //// Seite D / 1: Santana „Soul Sacrifice“, 2: Ten Years After „I’m going home“ ///
Seite E / 1: Jefferson Airplane „Volunteers“, 2: Sly & The Family Stone „Medley = Dance To The Music, Music Lover, I want to take you higher“, 3: John B Sebastian „Rainbows all over your Blues“ /// Seite F / 1: The Paul Butterfield Blues Band „Love March“, 2: Jimi Hendrix „Star Spangled Banner“, 3: Jimi Hendrix „Medley = Purple Haze, Instrumental Solo“
Insgesamt betrachtet war das eigentliche Festival ein großes finanzielles Desaster, der Dokumentarfilm darüber (von Kameramann und Regisseur Michael Wadleigh und seinem Cutter Martin Scorsesee – beide damals noch weitgehend unbekannt) konnte durch seine Einspielergebnisse einen Großteil des Verlustes ausgleichen, denn er brachte innerhalb von nur fünf Monaten rund 5 Mio. Dollar in die Kassen. Produzent Bob Maurice bekam 1971 einen Oscar, „Woodstock – Der Film“ spielte bis heute mehr als 100 Mio. Dollar ein.
Lesen Sie HIER , DA und DORT alle Artikel der Serie! – Hören Sie am Sonntag, den 18.08.2019 ab 21:00 Uhr bei Radio OKJ / ZONO Radio Jena (= UKW 103,40 MHz unsere zweieinhalbstündige Sondersendung „WOODSTOCK LIVE 1969 – Music from the Original Soundtrack“.
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