Gescheitert: Kontakt zur indischen Mondsonde Vikram kurz vor der Landung abgebrochen
(Bernhard Doepfer) – Indiens Versuch, eine unbemannte Sonde mit einem am Südpol des Mondes zu landen, ist gescheitert, nachdem die Ingenieure am Samstagmargen den Kontakt zu ihrem Vikram-Lander verloren haben, der Teil der im Sommer gestarteten Chandrayaan-2-Sonde ist.
Wissenschaftler der indischen Weltraumforschungsorganisation ISRO verloren das Signal des Landers, als dieser nur noch wenigen Hundert Meter über der Oberfläche des Erdtrabenten schwebte, Augenblicke von einer geplanten sanften Landung. In einer Erklärung erklärte das Missionskontrollzentrum der ISRO heißt es: Der Abstieg des unbemannten Landemoduls verlief wie geplant, und die normale Leistung wurde bis zu einer Höhe von 2,1 km beobachtet. Anschließend sei die Kommunikation zwischen Lander und den Bodenstationen abgebrochen. „Die Daten werden analysiert“, fügte man hinzu.
Indiens Regierungschef Narendra Modi, der die letzten Momente des Versuchs verfolgte, sprach dem Chandrayaan-Team, das an dem Millionen Dollar teuren Projekt gearbeitet hatte, ermutigende Worte zu. „Indien ist stolz auf seine Wissenschaftler“, so Modi auf Twitter. „Sie haben ihr Bestes gegeben und Indien stets stolz gemacht. Dies sind Momente, um mutig zu sein und wir werden mutig sein!“ Die Chandrayaan-Mission gilt als ein Prestigeprojekt des Premierministers; Modi hatte sich gewünscht, dass seinem Land bis 2022 bemannte Raummissionen gelingen sollen.
Die Wissenschaftler hatten gehofft, ihr unbemanntes Raumschiff zwischen zwei Kratern etwa 603 Kilometer vom unerforschten Südpol des Mondes entfernt landen zu können. Der Lander sollte anschließend einen kleinen solarbetriebenen Rover mit Instrumenten zum Sammeln und Analysieren der rund 4 Milliarden Jahre alten Mondoberfläche freigeben. Mit einem erfolgreichen Touchdown wäre Indien in einen exklusiven Club von Ländern eingetreten, die eine sanfte Landung auf der Mondoberfläche erfolgreich abgeschlossen haben. Bisher sind dies nur die ehemalige Sowjetunion, die USA und China.
Der Orbiter der Chandrayaan-2-Mission bleibt in Betrieb. Die enttäuschende Mondmission vom Samstag folgte etwas mehr als ein Jahrzehnt auf den Start von Chandrayaan-1, einem indischenSatelliten, der auf der Suche nach Wasser ein Projektil in den Südpol des Mondes abgefeuert hatte.
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