FSU Jena bekommt Kommunikationszentren: Carl-Zeiss-Stiftung fördert zwei Neubauten mit 18,4 Mio. Euro
(red + Content von Axel Burchardt) – Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) bekommt gleich zwei neue Kommunikationszentren. Die Neubauten sollen bis 2024 entstehen und je rund zwölf Millionen Euro kosten: das FORUM in der Innenstadt neben dem Universitätshauptgebäude und der FOCUS auf dem Beutenberg-Campus. Möglich werden die Neubauten vor allem durch eine Förderung der Carl-Zeiss-Stiftung in Höhe von 18,4 Millionen Euro – eine der größten Einzelförderungen der Stiftung für die FSU Jena.
Das Jenaer Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft, Stadt und Gesellschaft arbeitet seit Langem eng zusammen. Die aus den Erfolgen der vergangenen Jahre erwachsene neue Dynamik am Standort bedarf fixer Angelpunkte, um diese Vernetzung weiter zu stärken und gezielt voranzutreiben. „Jena ist in den letzten Jahren zu einem international sichtbaren Anziehungspunkt für die Spitzenforschung und für junge Talente aus aller Welt geworden. Neben exzellenten Forschungs- und Hochtechnologieneubauten benötigen wir aber auch offene und zentral gelegene Räume des interdisziplinären Dialogs, der interkulturellen Begegnung und der sichtbaren Willkommenskultur“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Rosenthal gestern bei der Präsentation der beiden Kommunikationszentren vor der Presse.
„Mit der Förderung in Höhe von mehr als 18 Millionen Euro schafft die Carl-Zeiss-Stiftung in Jena neue Freiräume für wissenschaftlichen Austausch und interdisziplinäre Begegnung“, so Minister Wolfgang Tiefensee, der als Mitglied der Stiftungsverwaltung der Carl-Zeiss-Stiftung die Förderung symbolisch übergab. In den beiden Gebäuden entstehen u. a. Tagungs- und Besprechungsräume, Welcome Center, Wohnräume für Gastwissenschaftler sowie gastronomische Versorgungseinrichtungen. „Vor allem am Beutenberg-Campus waren solche Angebote bislang rar“, sagte Tiefensee. „Die Förderung der beiden Zentren trägt dazu bei, ein attraktives und kreatives Umfeld für den Wissenschaftsstandort Jena zu schaffen.“
„Das FORUM wird sich in direkter Verbindung zum Universitätshauptgebäude und zum neuen Campus, der auf dem Inselplatz entstehen wird, befinden“, so Präsident Walter Rosenthal. Die Universität konnte im Exzellenz-Wettbewerb des Bundes einen Exzellenzcluster für sich gewinnen und damit Millionen für die Forschung – für das Vorhaben zur Gründung des kooperativen Netzwerks JenaVersum gab es aber keine Mittel. Doch das Projekt wurde nicht aufgegeben, „sondern kann nun mit Unterstützung der Carl-Zeiss-Stiftung ebenfalls umgesetzt werden, wofür wir der Stiftung sehr dankbar sind“, so Rosenthal weiter.
Das neu zu gründende JenaVersum, ein kooperatives Netzwerk zwischen der Universität und ihrem Universitätsklinikum, Ernst-Abbe-Hochschule, außeruniversitären Partnern, Stadt und Industrie, wird seinen Sitz im FORUM haben. Es soll Ausgangspunkt für eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure am Standort sein. Das Zentrum in der Innenstadt umfasst außerdem das Gebäude, in dem Friedrich Schiller 1789 seine Antrittsvorlesung hielt. Das sanierungsbedürftige Haus soll nach seiner Fertigstellung – in Anspielung auf Schillers Antrittsvorlesung – dazu dienen, auf die Frage zu antworten „Was heißt und zu welchem Zweck betreibt man Wissenschaft?“.
Ein ähnliches Kommunikationszentrum entsteht auf dem Beutenberg-Campus. „Damit wir die Kommunikation der Mikroorganismen untereinander besser verstehen, müssen die Wissenschaftler auf unkomplizierte Art und Weise miteinander sprechen können“, sagte Prof. Dr. Axel Brakhage mit Bezug auf die Thematik des Exzellenzclusters „Balance of the Microverse“, dessen Sprecher der Mikrobiologe ist. Für den Beutenberg-Campus mit den zahlreichen außeruniversitären, universitären und medizinischen Instituten sei eine solche fächerübergreifende Kommunikations- und Begegnungsplattform eine Bereicherung, „die der Forschung weiteren Aufschwung bringen wird“, so Brakhage, der auch Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie ist.
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